Tischtennis: Kritik an Ovtcharovs Dream Team TTC Neu-Ulm: "Irgendwie befremdlich"

SID
Tischtennis
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In der Tischtennis-Szene kommt nach dem Großeinkauf des Bundesligisten TTC Neu-Ulm zunehmend auch öffentlich Kritik am künftigen "Dream Team" um den zweimaligen Olympia-Dritten Dimitrij Ovtcharov auf. Die Pläne des Klubs zur Bildung eines reinen Champions-League-Teams mit dem langjährigen Russland-Legionär Ovtcharov an der Spitze bezeichnete der deutsche Ex-Meister Ricardo Walther in seiner Kolumne für das Fachmagazin tischtennis als "irgendwie befremdlich".

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Aus Walthers Sicht entwickeln die Süddeutschen aufgrund mangelnder Tradition ein ähnliches Plastikklub-Image wie Bundesligist RB Leipzig im Fußball. "Wenn sich ein Verein, den es erst seit kurzem gibt, so eine Truppe zusammenkauft, weil das Geld dafür offensichtlich da ist, hat das schon ein bisschen einen Beigeschmack", schrieb der ehemalige Mannschafts-Europameister und ehemalige EM-Dritte im Doppel.

Durch die überschaubare Anzahl von Einsätzen des elitären Starensembles lediglich in der europäischen Königsklasse warnt Walther vor einer öffentlichen Wahrnehmung der Schwaben als Söldner: "Klar ist, dass die Identifikation der Spieler nicht so hoch sein wird, wenn sie nur ab und an für den Klub aufschlagen."

Neu-Ulms Gründung erfolgte erst 2019 zum Erhalt einer Wildcard für die Bundesliga. Im Vorjahr kaufte sich der Verein, der nur eine Profiabteilung hat, wiederum ohne sportliche Qualifikation in die Champions League ein.

Vor Monatsfrist gab der Klub die Verpflichtung von Routinier Ovtcharov sowie drei weiterer Top-10- oder Top-20-Spieler bekannt. Aufgrund der deutschen und internationalen Regeln wird das Quartett jedoch niemals komplett zusammenspielen können. Der schwedische WM-Zweite Truls Möregardh und Japans "Wunderkind" Tomokazu Harimoto werden wegen paralleler Engagements in anderen Ländern außerdem nicht in der Bundesliga und im nationalen Pokal antreten dürfen. Zusätzliche Einsätze in den beiden deutschen Wettbewerben von Ovtcharov nach zwölf Jahren bei einem russischen Spitzenteam oder des taiwanesischen Olympia-Vierten Lin Yun-Ju in der Bundesliga gelten derzeit auch nicht als gesichert.

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