Düsseldorf feierte durch die erfolgreiche Titelverteidigung in der Neuauflage des Vorjahresendspiels auch eine gelungene Revanche für die Niederlage gegen die Saarländer im Pokalfinale zu Jahresbeginn in Neu-Ulm. Außerdem fuhren die Borussen nach ihrer Absetzung als Champions-League-Gewinner durch das Russen-Urteil des Europa-Verbandes ETTU zum zweiten Mal ihren insgesamt 75. Titel ein. Saarbrücken verpasste am 30. Geburtstag seines Mannschafts-Olympiazweiten Patrick Franziska seinen zweiten Meistertitel nach 2020 und sein erstes Double.
Den Siegpunkt zu Düsseldorfs 32. Meisterschaft holten der schwedische Doppel-Weltmeister Kristian Karlsson in seinem Abschiedsspiel im Borussen-Dress sowie Mixed-Europameister Dang Qiu durch ihren Erfolg im entscheidenden Doppel. Matchwinner des Rekordchampions jedoch war Anton Källberg in den vorangegangenen Einzeln mit zwei Zählern.
Dabei rettete Karlssons Landsmann im vierten Match sein Team durch ein 3:1 gegen Franziska erst noch in den Doppel-Showdown. Franziskas zuvor etwas glücklicher 3:2-Erfolg im Duell mit seinem Nationalmannschafts-Kollegen Dang Qiu und der 3:1-Coup des slowenischen Europe-Top-16-Siegers Darko Jorgic gegen Boll reichten Saarbrücken nicht zum Favoritensturz.
Wie Borussia nach dem Spiel bekannt gab, war Boll mit einer gebrochenen Rippe angetreten. Die Verletzung ließ der Routinier aber ausdrücklich nicht als Grund für seine Niederlage gelten.
Boll konnte durch die Erfolge seiner Mannschaftskollegen den Titelrekord des deutschen Idols Eberhard Schöler einstellen. Der ehemalige WM-Zweite holte zwischen 1962 und 1979 zunächst mit TuSA Düsseldorf sowie danach mit den Borussen ebenfalls zwölf DM-Titel mit der Mannschaft. In der Champions League mit acht Triumphen, im nationalen Pokal mit zehn Erfolgen und bei Einzel-Meisterschaften mit 13 Siegen ist der 41 Jahre alte Boll bereits alleiniger Rekordgewinner in Deutschland.