Den Team-Titel holte sich zum siebten Male die Riege aus Rumänien (172,754), den Titelverteidigerinnen am nächsten kamen Großbritannien (170,663) und Russland (169,320). Die bislang besten Platzierungen deutscher Turnerinnen waren siebte Plätze 1996 und 2008 gewesen.
Abgesichert wurde das kaum erwartete Abschneiden ausgerechnet am Schwebebalken, wo Pauline Schäfer aus Pflugscheid erneut sicher ihren neuen Seitwärtssalto mit zusätzlicher Drehung stand. Und auch als ihre beiden Teamkolleginnen ohne Absteiger über den "Zitterbalken" kamen waren Jubel und Erleichterung groß.
Nur am ersten Gerät, dem Boden, kamen die deutschen Athletinnen nicht so gut zurecht wie bei der Qualifikation am Donnerstag. Schäfer musste die Landung ihres gehockten Doppelsaltos rückwärts mit den Händen abstützen und verlor wertvolle Punkte. Die ehemalige deutsche Mehrkampf-Meisterin Kim Bui (Stuttgart) erhielt einen Punktabzug für das Verlassen der Bodenfläche. Zunächst reichte das nur für Rang sieben.
Scheder erfolgreichste Punktesammlerin
Beim Sprung allerdings machte die Truppe von Cheftrainerin Ulla Koch wieder einiges an Boden gut und verbesserte sich bereits auf den vierten Platz. Maßgeblichen Anteil hatte daran die Olympia-Vierte Janine Berger aus Mannheim, die ihren schwierigen Überschlag-Strecksalto mit eineinhalb Schrauben nahezu optimal stand und dafür 14,966 Punkte kassierte.
Erfolgreichste Punktesammlerin am Stufenbarren war erwartungsgemäß die WM-Fünfte Sophie Scheder aus Chemnitz. Dank ihrer exakt 15 Zähler behauptete das deutsche Quintett im Zwischenklassement die vierte Position.
Die europäischen Titelkämpfe werden am Sonntag mit den Gerätefinals abgeschlossen. Bui steht beim Sprung an der Seite von Berger in der Medaillenentscheidung. Am Stufenbarren vertritt die 25-Jährige zusammen mit Scheder die deutschen Farben.