"Die Verbände raffen lieber selber alles zusammen, was sie kriegen können, und geben uns Peanuts", sagte der 28-Jährige dem Nachrichtenmagazin Focus.
Ohne die Spitzensportler würden die Verbände aber kein Sponsorengeld verdienen, also müssten die Sportler entsprechend vergütet werden. Manchmal wüssten die Athleten noch nicht mal, dass die Verbände überhaupt Verträge abgeschlossen hätten.
"Oft werden Verträge verschwiegen, weil die Einnahmen verschwiegen werden sollen", so Hambüchen, der in Rio Gold am Reck gewonnen hatte: "Und wenn ich aufmucke, laufe ich immer Gefahr, dass ich beim nächsten Wettkampf nicht mehr nominiert werde. Die Nominierung trifft nämlich der Verband."
Zukunft als Athletensprecher?
Hambüchen, der auf internationaler Ebene keine Wettkämpfe mehr bestreiten wird, kann sich derweil vorstellen, sich als Athletensprecher für die Belange von Spitzensportlern einzusetzen.
"Was mir vorschwebt, ist ein Team von ehemaligen Sportlern aus aller Welt. Zwei Dutzend gute Leute wie mein Freund Epke Zonderland, der US-Turner Sam Mikulak und die deutschen Britta Heidemann, Robert Harting, Julius Brink, Max Hartung, die die Rechte der Athleten gegenüber den Verbänden verbessern", sagte er.