Mit der ehemaligen Weltcupsiegerin Seitz an der Spitze gelang den Gastgeberinnen sogar ein Vorrundensieg. Die Schützlinge von Cheftrainerin Ulla Koch setzten sich vor Russland, Spanien und einer deutschen B-Riege durch, die ebenfalls das Finale am Sonntag (17.00 Uhr) erreichte.
Die Männerriege der Gastgeber kam in der Qualifikation hinter Japan und vor der Schweiz auf Platz zwei und kam damit ebenso problemlos in die Entscheidung bei den Männern, die am Samstag (16.00 Uhr) ausgetragen wird.
"Es hat wieder richtig Spaß gemacht, ich bin sehr zufrieden", sagte Nguyen, Olympiazweiter von London 2012, der sich vor knapp 5000 zumeist jugendlichen Zuschauern mit zwei technisch sauberen Auftritten am Barren und an den Ringen auf der internationalen Bühne zurückmeldete.
Bei diesem Schmalspurprogramm soll es in der nach-olympischen Saison noch bleiben, danach will der 29-Jährige sich wieder Schritt für Schritt an den Mehrkampf heranarbeiten. Und das, obwohl der ehemalige Barren-Europameister mit dem Sechskampf nach den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro eigentlich abgeschlossen hatte.
Jursch mit starker Leistung am Reck
Doch neue Wertungsvorschriften und die Verkleinerung der Riegen von fünf auf vier Athleten erfordern wieder mehr Turner, die in der "Königsdisziplin" an allen sechs Geräten punkten können. Nach einer Bedenkphase steht für Nguyen nun fest: "Ich ziehe das bis Tokio 2020 durch, auch mit meinem 'Lieblingsgerät' Pauschenpferd."
Der Unterhachinger Nguyen war aber nicht der einzige starke Punktesammler des Quartetts des Deutschen Turner-Bundes (DTB). Einen Riesenapplaus erntete auch Christopher Jursch aus Cottbus, der am Reck beachtliche 14,45 Punkte erturnte. Pech hatte Pauschenpferd-Spezialist Ivan Rittschik aus Chemnitz, der sein "Schokoladengerät" vorzeitig verlassen musste.
Bundestrainer Hirsch ist zufrieden
Bundestrainer Andreas Hirsch war mit dem Gesamtauftritt seiner Schützlinge, dem ersten nach dem Rücktritt von Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen, nicht unzufrieden. "Das war schließlich eine völlig neue Mannschaft", urteilte der Berliner.
Denn nicht nur Hambüchen war nicht mehr dabei, auch die Olympiaturner Andreas Toba aus Hannover (Kreuzbandriss) und der Chemnitzer Andreas Bretschneider (Schulteroperation) fehlten in der Porsche-Arena.
Gute Neuigkeiten hatte indes Sophie Scheder in Stuttgart zu verkünden. Die Olympiadritte von Rio de Janeiro am Stufenbarren hat von der Bundeswehr, ihrem Arbeitgeber, die Genehmigung erhalten, zu einer Knieoperation in die USA zu reisen. Für die Europameisterschaften steht die Chemnitzerin aber auf keinen Fall zur Verfügung.
Der DTB-Pokal wird am Samstag (12.30 Uhr) mit der Weltcup-Entscheidung der Frauen fortgesetzt. Im Teilnehmerfeld stehen auch die Chemnitzerin Pauline Schäfer, WM-Dritte am Schwebebalken, sowie Tabea Alt aus Ludwigsburg.