UFC

Junior Dos Santos nimmt Frank Mir auseinander

Von Oliver Copp
Weltmeister Junior Dos Santos schickte Frank Mir in Las Vegas in zwei Runden zwei Mal zu Boden
© Getty

Schwergewichtsweltmeister Junior Dos Santos hat Frank Mir bei der UFC 146 in Las Vegas deklassiert. Dos Santos hatte einen Sieg in der zweiten Runde vorhergesagt, und genau so kam es auch. Im zweiten Hauptfight empfahl sich Cain Verlasquez für einen WM-Rückkampf.

Cookie-Einstellungen

In der ersten Runde schlug Dos Santos immer wieder zum Körper, um Mir dazu zu bekommen, die Deckung herunterzunehmen. Von Amerikaner kam wenig effektive Gegenwehr, und so war es auch nicht überraschend, dass Dos Santos zum Ende der Runde immer mehr fintierte. Mir überstand einen schweren Schlaghagel kurz vor dem Gong.

Der zweite Durchgang brachte dann recht schnell einen Knockdown gegen Mir, aber der Weltmeister wollte nicht mit ihm auf den Boden und holte ihn wieder auf die Beine. Zwei Minuten schickte Dos Santos Mir zum zweiten Mal zu Boden und war dann der Ansicht, dass Mir mitgenommen genug war, um sich an ihn heranzuwagen. Dos Santos setzte mit einer Barrage von Schlägen aus der Oberlage nach, und nach 3:04 Minuten der zweiten Runde brach Ringrichter Herb Dean den Kampf ab. Sieger und weiterhin Weltmeister: Junior Dos Santos.

Velasquez empfiehlt sich für WM-Rückkampf

Im zweiten Hauptkampf des Abends ließ Cain Velasquez keinen Zweifel daran, dass er einen Rückkampf um die Weltmeisterschaft verdient hat. Ihm gelang Sekunden nach dem Start ein Takedown gegen Antonio "Bigfoot" Silva, und er verschwendete keine Zeit. Velasquez bearbeitete ihn mit den heftigsten Ground-and-Pound-Aktionen, die man seit langem gesehen hat. Silva zog sich dabei zwei Platzwunden zu - eine an der Stirn und eine im Haaransatz.

Der herbeigerufene Ringarzt erklärte ihn zwar weiter kampffähig, aber die Chancen dafür, dass Silva sich noch einmal erholen würde, standen nicht gut. Velasquez machte nach Wiederanlauf der Runde genau dort weiter, wo ihn Ringrichter Josh Rosenthal unterbrochen hatte, und wenige Sekunden später hatte der Referee keine andere Wahl mehr, als den Kampf nach 3:36 Minuten abzubrechen und Cain Velasquez zum Sieger durch technischen Knockout zu erklären.

Roy "Big Country" Nelson verpasste Dave Herman nach 49 Sekunden einen rechten Haken, der ihm die Lichter ausknipste. Herman sackte auf die Knie und Ringrichter Steve Mazzagatti brach den Kampf zwei Sekunden später ab, weil klar war, dass er nicht mehr dazu in der Lage war, sich intelligent zu verteidigen. Sieger durch Knockout nach 51 Sekunden: Publikumsliebling Roy Nelson.

Siege für Miocic, Struve und Elkins

Der kroatischstämmige Stipe Miocic besiegte Shane Del Rosario nach 3:14 Minuten der zweiten Runde durch technischen Knockout. In der ersten Runde zeigte Del Rosario sehr gute Kicks zu den Beinen und dem Brustkorb von Miocic und schien ihm damit auch zuzusetzen. In Runde zwei ließ sich Miocic deswegen wenig Zeit, bevor er Del Rosario zu Boden mit einem Takedown zu Boden brachte und dort mit Schlägen und Ellenbogenstößen aus der Oberlage bearbeitete, bis Ringrichter Yves Lavigne dazwischen ging und den Kampf abbrach.

Stefan Struve setzte sich im ersten Kampf der Hauptveranstaltung in Windeseile gegen den spät eingesprungenen Ersatzmann Lavar Johnson durch. Wie zu erwarten war, ging Johnson sofort mit wilden Schwingern auf den Niederländer los. Der griff sich seinen Gegner, zog ihn in die Guard und setzte wenig später einen Armbar aus der Unterlage an, aus der sich Johnson nicht mehr zu befreien wusste und deswegen nach 1:05 Minuten abklopfen musste.

Darren Elkins schlug den Federgewichtssieger der vierzehnten Staffel von The Ultimate Fighter, Diego Brandao, einstimmig mit 29-28 Punkten. Brandao setzte Elkins in der ersten Runde mit punktgenauem Striking zu. Elkins' Comeback in den Runden zwei und drei war deswegen überraschend, aber es gelang ihm, seinen brasilianischen Gegner mit klassischen Ringeraktionen zu kontrollieren und den Punktsieg davonzutragen.

Varner überrascht gegen bislang ungeschlagenen Barboza

Der frühere WEC-Champion Jamie Varner sorgte für die vielleicht emotionalste Szene des Abends, als er den hoch favorisierten und bislang ungeschlagenen Brasilianer Edson Barboza noch in der ersten Runde mit einer Barrage an Schlägen ins Wanken brachte, ihn danach mit einem Treffer zu Boden schickte und dort nachsetzte, bis Ringrichter Steve Mazzagatti nach 3:23 Minuten den Kampf abbrach. Herzlich willkommen zurück!

CB Dollaway setzte sich in einem eher uninteressanten Fight nach Punkten gegen den Paradiesvogel der UFC, Jason "Mayhem" Miller durch. Miller setzte im Stand gute Akzente, wurde aber wieder und wieder zu Boden gebracht und von Dollaway dort gehalten. Die Punktrichter werteten den Kampf mit 30-26, 29-28 und 29-28 für Dollaway. Obwohl Miller zweifelsohne zu den beliebtesten Charakteren in der UFC gehört, muss er sich nach zwei schlechten Leistungen in Folge die Frage gefallen lassen, ob er das Zeug zu einem UFC-Kämpfer hat.

Auch Hardy, Sass und Teixeira feiern

Nach vier Niederlagen in Folge gelang Dan Hardy der Anschlussieg und damit der Klassenerhalt, indem er Duane Ludwig nach 3:51 Minuten der ersten Runde mit einer Linken zu Boden schickte und dort mit Ellenbogenstößen den Knockout erzielte. Hardy, der bereits gegen Georges St. Pierre um die Weltmeisterschaft kämpfte, stand mit dem Rücken zur Wand, nahm sich ein Jahr Auszeit und scheint nun zu alten Qualitäten zurückgefunden zu haben.

Ludwig war stilistisch der perfekte Gegner für Hardy: jemand, der gern selbst im Stand bleibt und sich nur im Ausnahmefall auf die Matte verirrt. Am Ende des Tages wird aber über Hardys weiteren Weg in der UFC entscheiden, wie sehr er an seinem bisherigen Defizit im Ringen gearbeitet hat und auch weiter arbeitet. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch sein nächster Gegner jemand ist, der sich einfach vor ihn stellt, ist nicht groß.

Der Engländer Paul Sass besiegte Jacob Volkmann nach 1:54 Minuten der ersten Runde mit einem Triangle Choke, den er mit einem Armbar kombinierte. Sass ist für genau diesen Griff berüchtigt und hat damit bereits etliche Kämpfe beenden können - trotzdem scheinen die Gegner keinen Weg zu finden, ihm aus dem Weg zu gehen.

Glover Teixeira zwang in seinem langerwarteten UFC-Debüt Kyle Kingsbury nach nur 1:53 Minuten der ersten Runde mit einem Arm Triangle zur Aufgabe. Im Eröffnungskampf setzte sich der frühere WEC Weltmeister im Federgewicht Mike Brown nach Punkten gegen Daniel Pineda durch.

UFC: Alle Champions im Überblick

Artikel und Videos zum Thema