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Zweifel an McGregors UFC-Rückkehr: "Wo bist du, du kleines Stück Scheiße?"

Conor McGregor kämpfte zuletzt im November 2016 in der UFC
© getty

Seit über einem Jahr war Conor McGregor nicht mehr in der UFC aktiv. Der Lightweight-Champion könnte nie wieder zurückkehren, vermutet Präsident Dana White. Müsste er das überhaupt?

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Vor mehr als einem Jahr schrieb McGregor Geschichte. Mit seinem Sieg über Eddie Alvarez krönte er sich zum Champion im UFC-Lightweight und stieg zum ersten Kämpfer in der Geschichte der Organisation auf, der in zwei Gewichtsklassen zur gleichen Zeit einen Titel hielt.

Den Titel verteidigt hat er seitdem nicht. Zum Vergleich: Nachdem McGregor seinen Featherweight-Gürtel abgab, wechselte dieser erst zu Interimschampion Jose Aldo, dann zu Max Holloway und wurde kürzlich von eben diesem erneut verteidigt.

Im Lightweight steht dagegen alles still, was die Titelfrage angeht. McGregor ist seit November 2016 nicht mehr in der UFC aufgetreten. Tony Ferguson steht seit Monaten bereit und wartet auf seine Chance, gegeben werden konnte sie ihm bisher nicht.

Dana White: "Conor kämpft vielleicht nie wieder"

Dana White hatte McGregor nach einigem Zögern in der Organisation des Kampfes gegen Floyd Mayweather unterstützt, immer aber mit der Botschaft, dass der Ire trotz aller Ambitionen im Boxen noch 2017 ins Octagon zurückkehren würde.

Nun geht das Jahr dem Ende zu, die nächsten Events der UFC sind allesamt durchgeplant. Der Name McGregor steht nicht im Programm. Er feiert, postet, rast - das lässt sich alles per Instagram bestens verfolgen - aber trainiert nicht.

Selbst der UFC-Präsident, sonst bedingungslos treu gegenüber seinem Superstar, hat inzwischen damit begonnen, eine Rückkehr in die MMA anzuzweifeln. "Conor kämpft vielleicht nie wieder", sagte er Ende November.

McGregor will Forbes-Liste erobern

Der Hintergrund ist schnell erklärt. "Der Typ hat gottverdammte 100 Millionen Dollar gemacht", gab White an. Und wer lässt sich schon gerne ins Gesicht schlagen, wenn das aus finanzieller Sicht eigentlich gar nicht mehr nötig ist?

Bisher war McGregor so ein Kerl. Einer, der immer mehr wollte. Mehr Geld, mehr Siege, mehr Aufmerksamkeit. Der 29-Jährige hatte kürzlich noch angesprochen, in der Forbes-Liste an Floyd Mayweather und Cristiano Ronaldo auf Rang eins vorbeiziehen zu wollen.

Das aber unter der Bedingung, dass er noch "ein, zwei Mal" kämpfen würde bis Juli. Bisher galt der Ire bei aller Kritik immer als ein Mann, der seinen großen Worten letztlich auch viele Taten folgen lässt. Aktuell ist davon wenig zu sehen.

Skandal folgt auf Skandal

McGregor schreibt stattdessen negative Schlagzeilen. Da wäre sein Sturm ins Octagon bei einem Bellator-Event in seiner Heimat mit anschließendem Streit mit dem Unparteiischen. Wenig später folgte eine Geldstrafe aufgrund von Raserei.

In Großbritannien halten sich hartnäckig Gerüchte, dass er kürzlich in eine Bar-Prügelei involviert war und dabei unter anderem einen 50-Jährigen aus der organisierten Bandenkriminalität schlug. McGregor selbst deutete anschließend bei Instagram an, wirklich beteiligt gewesen zu sein.

Derartige Aktionen werden ihm unterschiedlich ausgelegt. Der eine erkennt einen Ruf nach Aufmerksamkeit, manch anderer sieht die Rolle McGregors langsam auf die Person McGregor ausstrahlen.

"Da fängt die Scheiße an"

Spielt McGregor nur einen Heel, wie man in der WWE sagen würde, und hält seine Person damit in der Aufmerksamkeit ohne eine sportliche Leistung bringen zu müssen? Oder ist es so, wie White vermutet?

Dieser stellte kürzlich Überlegungen an und verglich McGregor mit dem enorm talentierten aber immer wieder von Skandalen zurückgeworfenen Jon Jones. "Jung und reich. Da fängt die Scheiße an", ärgerte sich White über die beiden Kämpfer.

Klar ist, dass der Ire derzeit mit der UFC über einen neuen Deal verhandelt. Welterweight-Champion Tyron Woodley plauderte das Anfang dieses Monats aus: "So wie ich das verstehe, will er keine anderen umsatzstarken Kämpfer auf der Card haben, wenn er kämpft."

McGregor braucht die UFC nicht

Woodley führte weiter aus: "Er will uns nicht mehr füttern, das kann ich respektieren. Dieser Mann ist der Magnet, da kann man haten wie man will." Diese Aussagen liefern ein einfaches Fazit: Die UFC braucht McGregor, McGregor braucht die UFC aber nicht mehr. Fluch und Segen für die Verhandlungen - ganz nach Standpunkt.

Der 29-Jährige könnte bis an sein Lebensende ohne eine einzige Minute Training in den Medien bleiben. Talkshows, verschiedenste Promi-Formate, TV-Experte oder allein Instagram-Star: Im Leben von McGregor stehen alle Türen sperrangelweit offen.

Vor dem Kampf gegen Floyd Mayweather jonglierte er geschickt mit provokanten Aussagen, ihm liegen mehr oder weniger ernst gemeinte Herausforderungen von Oscar de la Hoya oder Manny Pacuqiao vor: Die Welt frisst dem Iren in jeder Situation aus der Hand.

"Wo bist du, McNugget?"

Der einzige, der das nicht tun will ist Tony Ferguson. Und der sitzt seit Oktober auf dem Interimstitel und wartet darauf, dass McGregor genug sportlichen Ehrgeiz besitzt, um seinen Thron zu verlassen und sich unter die Normalsterblichen zu mischen.

"Wo bist du, McNugget, du kleines Stück Scheiße? Du verteidigst deinen Titel besser oder legst ihn nieder", rief Ferguson nach seinem Sieg über Kevin Lee in das Mikrofon von Joe Rogan. Ein Duell beider könnte durchaus interessant werden.

Beide verfügen über ein hervorragendes Stand-up fighting, Ferguson hat allerdings die deutlich bessere Reichweite und Körpergröße. Alles andere als einfache Aufgabe für McGregor. Und dort liegt das Problem: Was macht er, wenn er verliert?

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