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Khabib Nurmagomedov im Interview: McGregor? "Komm doch zurück und zeig etwas!"

Von Carl Neidhardt
Khabib Nurmagomedov (hier im Fight gegen Conor McGregor) wird bei UFC 254 seinen Titel gegen Justin Gaethje verteidigen.
© getty

Khabib Nurmagomedov wird bei UFC 254 am Samstag (ab 22 Uhr live auf DAZN) im Flash Forum auf Yas Island in Abu Dhabi gegen Interims-Champion Justin Gaethje zum womöglich letzten Mal seinen Titel verteidigen.

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Im Interview mit SPOX und DAZN spricht Khabib über einen möglichen Kampf gegen UFC-Legende Georges St-Pierre, erklärt, wie Champions ihre Konzentration verlieren können und weshalb er in der UFC in einer anderen Rangliste die Nummer eins sein möchte.

Außerdem verrät er, welche fünf Kämpfer momentan für ihn die besten der UFC sind und warum ihn der mögliche Kampf von Conor McGregor gegen Dustin Poirier nicht interessiert.

Khabib Nurmagomedov, Sie sind bereits seit Wochen auf Fight Island und bereiten Sich dort auf Ihren Kampf gegen Justin Gaethje vor. Wie sieht die Vorbereitung aus?

Khabib Nurmagomedov: Wir sind bereits seit Wochen hier, um perfekt vorbereitet zu sein. Mit meinem ganzen Team sind wir rund 30 Leute hier. Bis zu dieser Woche haben wir jeden Tag zweimal trainiert. Seitdem steht nur noch leichtes Training und der Weight-Cut an.

Sie hatten seit dem letzten Kampf gegen Dustin Poirier bei UFC 242 im September 2019 eine lange Pause. Freuen Sie sich darauf, endlich wieder ins Octagon zu steigen?

Nurmagomedov: Ich bin wirklich sehr gespannt. Eigentlich trainiere ich ja immer, egal ob ein Kampf ansteht oder nicht. Ich kann nicht vernünftig leben, ohne zu trainieren. Aber klar, wenn ein Kampf ansteht, dann bin ich konzentrierter, trainiere härter und gehe auch im Sparring intensiver zur Sache. Wenn kein Kampf ansteht, trainiere ich mein Grappling, mache Läufe oder stemme Gewichte. Ich halte immer die Konzentration hoch. Wenn ich schließlich einen Kampf bekomme, wird das Sparring hochgefahren. Es ist nicht möglich, jeden Tag hartes Sparring zu machen, wenn kein Kampf ansteht. Man muss einfach auf seinen Körper achten. Hartes Sparring zerstört deinen Körper, dann kannst du keine langfristige Karriere aufbauen.

Mit Justin Gaethje geht es nun gegen jemanden, den Sie oft gelobt haben. Wie ordnen Sie diesen Kampf in Ihrer Karriere ein?

Nurmagomedov: Ich male mir im Kopf aus, dass es der härteste Kampf meiner Karriere sein wird. Er ist ein sehr guter und harter Kämpfer. Ich will Justin nicht unterschätzen. Ich will nicht alles, was ich mir in den vergangenen 15 bis 16 Jahren im MMA-Sport aufgebaut habe, verlieren. Ich will überhaupt keinen Kampf verlieren. Deshalb muss ich konzentriert bleiben und darf Justin nicht unterschätzen.

Khabib kämpfte zuletzt im September 2019 gegen Dustin Poirier.
© imago images / ITAR-TASS
Khabib kämpfte zuletzt im September 2019 gegen Dustin Poirier.

Khabib über UFC 254: "Für Justin wird es keine Änderungen geben"

Wie wollen Sie diese schwierige Aufgabe meistern?

Nurmagomedov: Ich habe den gleichen Gameplan wie immer. Für Justin wird es keine Änderungen geben. Ich werde nach vorne gehen, Druck aufbauen und ihn müde machen. Ich möchte ihn einfach zur Aufgabe zwingen. Erst mache ich ihn müde und dann zwinge ich ihn zur Aufgabe. Das ist mein Plan.

Bei unserem letzten Interview, als wir uns vergangenes Jahr in Usbekistan getroffen haben, sprachen wir über den Boxkampf von Anthony Joshua gegen Andy Ruiz. Es ging dabei besonders darum, wie schnell Champions Gegner unterschätzen, wenn sie durch Erfolg und Geld zu satt werden. Ist das eine Gefahr, mit der Sie sich beschäftigen?

Nurmagomedov: Wenn du Champion bist, wird es immer zwei Optionen geben. Nummer eins: Du lässt dich ablenken, da du ein Champion bist. Du hast Geld, schließt zahlreiche Verträge ab und musst viel reisen. So verlierst du deinen Fokus. Auf diese Weise verlieren viele Champions. Die zweite Option ist: Du wirst Champion und der Erfolg steigt dir zu Kopf. Dann fängst du an, Gegner zu unterschätzen.

Von welchen Sachen lassen Sie sich denn ablenken?

Nurmagomedov: Ich lasse mich nicht ablenken und ich unterschätze keinen meiner Gegner. Ich habe die Karriere von vielen Champions im Sport verfolgt und ich versuche, aus ihren Fehlern zu lernen. Deshalb achte ich auf die ganz kleinen Dinge. Denn die kleinen Dinge machen dich Stück für Stück zum Champion. Die kleinen Dinge können auch dazu führen, dass du verlierst. Man muss also immer konzentriert bleiben. Wenn du hungrig bist, wenn du konzentriert bleibst und deine Gegner nie unterschätzt, dann wirst du immer ein Champion bleiben.

Sie stehen momentan bei einer Bilanz von 28-0. Sie haben oft gesagt, dass Sie der dominanteste Kämpfer der UFC Geschichte werden wollen. Was bedeutet es, wenn Sie gegen Justin Gaethje gewinnen?

Nurmagomedov: Natürlich will ich meine Gegner immer dominieren. Wenn ich das Octagon betrete, will ich nicht eine Sekunde des Kampfes verlieren. Was nach UFC 254 kommen wird, weiß ich wirklich nicht. Ich wäre dann seit 13 UFC-Kämpfen ungeschlagen, hätte meinen Titel zum dritten Mal verteidigt und würde in meiner professionellen MMA-Laufbahn bei 29-0 stehen.

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