Damit steht das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti trotz des Punktes für die beiden gewonnenen Sätze vor dem zweiten Gruppenspiel am Mittwoch gegen Argentinien bereits unter Druck.
"Wir hatten Glück, dass wir noch einen Punkt mitgenommen haben, weil das Spiel eigentlich schon im vierten Satz vorbei war. Die Dominikanische Republik hat einfach viel besser gespielt", sagte Guidetti.
DVV mit zwei Gesichtern
Im Palalottomatica in Rom zeigte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), die wie die Männer eine WM-Medaille anpeilt, zwei Gesichter. Überzeugen konnte das Team um Diagonalangreiferin Margareta Kozuch nur am Anfang, wo gerade die Angriffe aus dem Hinterfeld die Abwehr der Dominikanischen Republik vor Probleme stellte.
"Wenn wir unser Spiel durchziehen, gewinnen wir. Wenn die Dominikanische Republik ihre körperliche Überlegenheit ausspielen kann, wird es schwierig für uns", hatte Guidetti vor der Partie angekündigt. Doch sein Team konnte diese Vorgabe nicht umsetzen und machte dadurch den Gegner stark.
Angriff baut ab
Der Angriff, der im ersten Satz noch überzeugt hatte, kam nicht mehr durch, auch die Annahme wackelte. Deutschland fand zunächst nicht zurück in die Partie, kleine Unkonzentriertheiten führten zu den Satzverlusten zwei und drei. Der Gewinn des vierten Satzes nach einem 19:23-Rückstand ließ noch einmal Hoffnung aufkommen, doch im Schlussdurchgang gab die deutsche Mannschaft ihrerseits eine 9:5-Führung aus der Hand und ging als Verlierer vom Feld.
Gerade die sonst so sichere Spielführerin Kozuch blieb immer wieder im Block hängen, die Anfangsnervosität des Teams legte sich nicht. Guidettis Mischung von Routiniers wie Kozuch oder Mittelblockerin Christine Fürst und neuen Gesichtern wie Geburtstagskind Louisa Lippmann oder Jennifer Geerties funktionierte noch nicht. Der Vize-Europameister kassierte im dritten Duell binnen eines Jahres mit dem Weltranglistenzehnten die erste Niederlage - genau zur Unzeit.Sieg war fest eingeplant
Dabei hatte Guidetti einen Erfolg gegen die "DomRep" vor Turnierbeginn eigentlich fest eingeplant. "Wir müssen mindestens sechs Punkte mitnehmen. Wenn wir in der ersten Phase nicht gut spielen, ist es eigentlich schon vorbei", so der Italiener im Gespräch mit dem "SID". Die besten vier Teams der vier Sechserpools ziehen in die nächste Phase ein, die Zähler gegen die ebenfalls qualifizierten Mannschaften werden mitgenommen. Für die beiden gewonnenen Sätze gibt es wenigstens noch einen Zähler.
Auch der nächste Gegner Argentinien verlor die Auftaktbegegnung am Dienstag mit 1:3 gegen Kroatien. Anschließend geht es für Deutschland gegen Außenseiter Tunesien, bevor am Samstag Gastgeber Italien im Topspiel wartet. Zum Abschluss der ersten Gruppenphase bekommen es die deutschen Schmetterlinge am Montag mit den Kroatinnen zu tun.
Auftaktsieg für Italien
Gastgeber Italien hat zum Auftakt einen lockeren Sieg in der deutschen Vorrundengruppe A gefeiert. Der Weltranglistenvierte setzte sich im Palalottomatica in Rom mit 3:0 (25:11, 25:13, 25:8) gegen Außenseiter Tunesien durch und übernahm mit drei Punkten die Tabellenführung vor Kroatien (3) und der Dominikanischen Republik (2).
Favoritensiege gab es für Titelverteidiger Russland in Gruppe C (3:0 gegen Thailand) und Olympiasieger Brasilien in Pool B (3:0 gegen Bulgarien). Der Weltranglistenzweite USA hatte im Abendspiel der Gruppe C gegen Mexiko mehr Mühe, setzte sich aber am Ende 3:1 durch. Der EM-Dritte Belgien machte in Gruppe D mit einem 3:0 nach nur 1:15 Stunden kurzen Prozess mit Kuba.