Ghoncheh Ghavami war beim Spiel zwischen dem Iran und Italien am 20. Juni verhaftet worden und hatte bis zum 14. Oktober 120 Tage hinter Gitter auf eine Anhörung gewartet. In der Zwischenzeit hatten sich zahlreiche Organisationen wie der Weltverband FIVB oder auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) für eine Freilassung der 25 Jahre alten Jurastudentin eingesetzt - bislang ohne Erfolg.
Auf dem FIVB-Kongress am Sonntag forderte Präsident Ary Graça erneut die Entlassung von Ghavami. Allerdings wurde dem Iran vom Kontinentalverband AVC erst gerade die Austragung der Asiatischen Meisterschaft 2015 zugesprochen. Zudem hatte Graça selbst den iranischen Verband nach der WM in Polen in einem Interview aufgefordert, sich um die Austragung der Welt-Titelkämpfe 2018 zu bewerben.
Von iranischer Seite wurde stets bestritten, dass Ghavami nur wegen des Besuchs des Volleyballspiels verhaftet worden sei. Sie habe "Propaganda gegen das Regime" verteilt, lautet die offizielle Darstellung.