Mit dem 3:0 (25:17, 25:23, 25:17) in Eindhoven gegen Tschechien sicherte sich die Mannschaft von Bundestrainer Luciano Pedulla Platz zwei in der Gruppe D, der einen leichteren Gegner für das erste K.o.-Spiel garantiert.
"Wir haben heute richtig gut gespielt, besonders im Aufschlag und in der Abwehr. Zuletzt haben wir es nicht geschafft, die Leistung hochzuhalten. Heute hat das über drei Sätze geklappt", sagte Pedulla. Am Mittwoch geht es gegen Außenseiter Ungarn um den Einzug ins Viertelfinale.
Eine machbare Aufgabe für die Schmetterlinge, die gegen Tschechien einen guten Start hinlegten. Spielführerin Margareta Kozuch und Außenangreiferin Maren Brinker gelangen immer wieder wichtige Punkte, besonders die Hinterfeldangriffe funktionierten gut.
Deutschland agierte auch in der Folgezeit mutig, obwohl die Tschechinnen besser ins Spiel kamen. Dem deutschen Block gelang es nicht mehr ganz so gut, die Starspielerinnen Helena Havelkova und Aneta Havlickova aus dem Spiel zu nehmen. Doch erstmals blieb der Leistungseinbruch im zweiten Satz aus, der Weltranglistenneunte behielt die Nerven und sorgte für die Vorentscheidung. Danach ließen sich Kozuch und Co. den klaren Sieg nicht mehr nehmen.
Schwächen in der Auftaktpartie
Den Gruppensieg und den damit verbundenen direkten Einzug in die Runde der letzten Acht hatte der Vize-Europameister mit einem 0:3 gegen den Mitfavoriten Serbien gleich zu Beginn verspielt. Für das Playoff-Spiel und ein mögliches Viertelfinale gegen den Ersten der Gruppe B reisen die Schmetterlinge ins belgische Antwerpen. Die Finalrunde findet am Wochenende in Rotterdam statt.
In der Auftaktpartie hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) Schwächen in der Annahme offenbart. Auch gegen Außenseiter Rumänien konnte das Team nicht komplett überzeugen und leistete sich einen unnötigen Satzverlust.
Spätestens im Viertelfinale muss die Mannschaft unter Beweis stellen, dass die Leistung gegen die Tschechinnen kein Ausreißer nach oben war, um im Rennen um die dritte EM-Medaille in Folge zu bleiben. Sowohl 2011 als auch bei der Heim-EM 2013 hatte sich die DVV-Auswahl Silber gesichert. In diesem Jahr ist die Europameisterschaft auch ein Gradmesser auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Anfang Januar steht die Qualifikation im türkischen Ankara an.
Türkei möglicher deutscher Viertelfinal-Gegner
Die Volleyball-Frauen der Türkei sind bei der EM der mögliche Viertelfinal-Gegner der deutschen Mannschaft. Die Goldmedaillen-Gewinnerinnen der Europaspiele in Baku bezwangen Co-Gastgeber Belgien problemlos mit 3:0 und zogen damit als Erste der Gruppe B direkt in die Runde der letzten Acht ein. Dort treffen die Türkinnen auf den Sieger des Play-off-Duells zwischen Deutschland und Ungarn.
Ebenfalls direkt für das Viertelfinale qualifiziert ist der zweite Gastgeber Niederlande, der den Mitfavoriten Italien überraschend deutlich 3:0 schlug. Titelverteidiger Russland, der bereits vor seinem letzten Gruppenspiel als Sieger der Gruppe C feststand, leistete sich eine 0:3-Niederlage gegen Kroatien. Anders machte es Serbien, das in der deutschen Gruppe D auch das bedeutungslose dritte Spiel gegen Rumänien souverän mit 3:0 gewann und damit ohne Satzverlust ist.Nur die Gruppensieger lösten direkt das Ticket für das Viertelfinale am Donnerstag. Die zweit- und drittplatzierten Mannschaften spielen am Mittwoch in den Play-offs die Gegner der Gruppenersten aus. Neben dem deutschen Duell mit Ungarn treffen dort Belgien und Tschechien, Italien und Kroatien sowie Weißrussland und Polen aufeinander.