Der 31-jährige Koslowski erhält Unterstützung von Andreas Vollmer (USC Münster), der als Assistent fungiert. "Wir haben uns bewusst für Trainer aus der Bundesliga entschieden, da sie unsere Spielerinnen aus der Vergangenheit oder Gegenwart kennen und keine Eingewöhnungszeit benötigen", sagte DVV-Sportdirektor Ralf Iwan.
Auf das Duo wartet eine äußerst schwierige Aufgabe. Bereits am 4. Januar steht beim Qualifikationsturnier in Ankara das erste Vorrundenspiel an, ausgerechnet gegen Ex-Bundestrainer Giovanni Guidetti und die Niederlande. Da bleibt nicht viel Zeit, um aus den verunsicherten Nationalspielerinnen wieder eine schlagkräftige Mannschaft zu formen.
Unter dem Italiener Pedulla, der erst im Mai von Guidetti übernommen hatte, konnte das Team um Spielführerin Margareta Kozuch nur selten überzeugen. Sowohl bei den Europaspielen als auch bei der EM in Belgien und den Niederlanden blieb die Mannschaft unter ihren Möglichkeiten. Besonders im mentalen Bereich offenbarten die Frauen Schwächen: Es gelang viel zu selten, gute Leistungen über die komplette Spieldauer zu zeigen. Ende Oktober beendete der Verband daher die Zusammenarbeit mit Pedulla vorzeitig.
"Wollen um die ersten Plätze mitspielen"
In der Türkei sollen Koslowski und Vollmer liefern, auch wenn die Vorbereitungszeit knapp ist. "Das Ziel ist klar: Wir wollen bei der Olympia-Qualifikation in Ankara um die drei ersten Plätze mitspielen", so Iwan. Nur der Sieger des Achterfeldes löst das Olympia-Ticket, die Zweit- und Drittplatzierten erhalten bei einem Achter-Turnier in Japan (Zeitraum: 14. Mai bis 5. Juni) eine letzte Chance.
Deutschland bekommt es in der Vorrunde noch mit den Gastgeberinnen (5. Januar/17.30 Uhr) und Kroatien (6. Januar/14.30 Uhr) zu tun. In der anderen Staffel stehen sich Russland, Italien, Belgien und Polen gegenüber. Die zwei Erstplatzierten der beiden Vierergruppen ziehen ins Halbfinale ein.
Guidetti hatte Koslowski 2006 als Co-Trainer zu den DVV-Frauen geholt, gemeinsam wurde das Duo 2011 und 2013 Vize-Europameister. Bereits nach dem Abgang des Italieners im Mai galt Koslowski als aussichtsreicher Kandidat für den Chefposten, winkte aber ab. In der Bundesliga trainierte der gebürtige Schweriner von 2010 bis 2013 den VfB 91 Suhl und übernahm dann den Klub in seiner Heimatstadt.