"Es war ein Schritt nach vorne", sagte Kapitän Lukas Kampa: "Wir sind von Anfang an anders aufgetreten und das war unser erstes Ziel nach gestern. Wir brauchen noch Zeit gemeinsam, um das hohe Niveau komplett durchzuhalten." Bundestrainer Andrea Giani fügte hinzu: "Wir haben eine Reaktion gezeigt und uns verbessert, aber jetzt wollen und müssen wir auch gewinnen."
Trotz des Fehlstarts hat das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) weiterhin alle Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale. Nach den Partien gegen die vermeintlich schwersten Gegner warten nun drei Pflichtaufgaben. Mit Siegen gegen die Außenseiter Österreich (Montag), Slowakei (Mittwoch) und Spanien (Donnerstag, alle 17.30 Uhr/Sport1+) kann die DVV-Auswahl immer noch aus eigener Kraft als eine der besten vier Mannschaften in Gruppe B die K.o.-Runde erreichen.
Nach dem schwachen Auftritt gegen Serbien hatte Giani von seinem Team "mehr Energie und mehr Qualität" gefordert. Dies setzte seine Mannschaft zu Beginn sehr gut um und zog vor allem durch gelungene Abwehraktionen im ersten Durchgang früh mit vier Punkten davon. Dank eines starken Mittelblocks kämpfte sich Belgien, das zum Auftakt Österreich beim 3:0 keine Chance gelassen hatte, heran. Kurz vor Satzende gingen die Gastgeber zum 23:22 erstmals in Führung und gaben diese nicht mehr her.
Deutsche Aufholjagd gegen Belgien bleibt unbelohnt
Im zweiten Durchgang lieferten sich die beiden Mannschaften mehrere packende Ballwechsel, oftmals mit dem besseren Ende für Belgien. Vor allem Starangreifer Georg Grozer fehlte in dieser Phase ein ums andere Mal die Durchschlagskraft, sodass sich das Team von Brecht van Kerckhove zur Mitte des Satzes entscheidend absetzen konnte.
Nach einem frühen 8:1-Lauf marschierte Deutschland im dritten Satz von Beginn an vorweg. Im Angriff fand die Giani-Sechs nun mehr Lösungen und sicherte sich den ersten Satzgewinn des Turniers. Diesen Schwung nahm der WM-Dritte von 2014 mit und brillierte nun mit zahlreichen starken Aufschlägen.
Im Tie-Break erwischte Belgien den besseren Start (4:1). Zwischenzeitlich kämpfte sich die DVV-Auswahl wieder heran, doch der Gastgeber hatte mit dem Rückenwind der enthusiastischen Fans im Palais Brüssel das bessere Ende für sich.
Die EM findet in diesem Jahr erstmals mit der Rekordzahl von 24 Nationen und in vier Ländern statt. Als Co-Gastgeber treten neben Belgien auch Frankreich, die Niederlande und Slowenien auf.