Die physisch überlegenen Polinnen spielten vor rund 10.000 Zuschauern von Anfang an ihre Körpergröße aus, das Koslowski-Team versuchte mit schnellen Angriffen dagegenzuhalten. Am Ende stand für die Auswahl des DVV im siebten Spiel aber die erste Niederlage.
In der Vorrunde hatte das Team unter anderem Rekordeuropameister Russland bezwungen und sich im Achtelfinale gegen Außenseiter Slowenien durchgesetzt. Damit hatte die Mannschaft die Zielvorgabe bereits erfüllt. Die bislang letzte Medaille hatten die Volleyballerinnen bei der Heim-EM 2013 gewonnen. Damals verlor das Team erst das Finale gegen die Russinnen.
In Lodz brachte das gellende Pfeifkonzert bei jedem Aufschlag die Außenseiterinnen im ersten Satz nicht aus der Ruhe, konzentriert und fokussiert kämpfte der Weltranglisten-15. um jeden Punkt.
Denise Hanke am Oberschenkel verletzt
In einem hochklassigen und spannenden Schlagabtausch ließ sich die DVV-Auswahl auch von einem kleineren Rückstand nicht beirren und ging zum Ende des Satzes mit vier Punkten in Führung. Dann verletzte sich Zuspielerin Denise Hanke am Oberschenkel und musste ausgewechselt werden, der Satz ging trotzdem an Deutschland.
Den zweiten Durchgang begann das Team mit der erst 21-jährigen Pia Kästner als Zuspielerin. In der Folgezeit setzte sich Polen etwas ab, bevor Hanke zurückkehren konnte. Deutschland leistete sich einige wenige unnötige Fehler, die die Polinnen gnadenlos zum Satzausgleich nutzten.
Deutschland kämpfte um jeden Punkt
Die Gegnerinnen spielten sich angetrieben von der Halle nun in einen Rausch, besonders die 2,02 m große Magdalena Stysiak und Topscorerin Malwina Smarzek-Godek bereiteten der Koslowski-Sechs große Probleme, die Annahme schwächelte ein wenig. Zudem konnten Louisa Lippmann, Jennifer Geerties und Jana Poll im Angriff die wenigen Chancen nicht mehr so konsequent verwerten. Koslowski wechselte durch, das Team gab nicht auf und kämpfte weiter um jeden Punkt.
Im vierten Satz ließen sich die Deutschen nicht abschütteln, legten einen 9:2-Lauf hin und holten sich das 2:2. Im Tiebreak wehrte das Team dann drei Matchbälle ab, konnte den Sieg der Gastgeberinnen aber doch nicht mehr verhindern.