In der Sechsergruppe B stehen drei weitere Spiele an, am Sonntag (18.00 Uhr/Sport1) geht es gegen Gastgeber Bulgarien, danach folgen Duelle mit Griechenland (Dienstag) und Spanien (Mittwoch). Vier Teams kommen in jeder der vier Staffeln weiter, für eine möglichst gute Ausgangsposition vor der K.o.-Phase sind weitere Siege nötig.
Einen Tag nach der guten Vorstellung im ersten Turnierspiel gegen Titelkandidat Polen (1:3) lag die Favoritenrolle beim Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Doch Tschechien, mit einem Sieg über Spanien gestartet (3:1), machte der Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski ordentlich Probleme.
Am Ende des ausgeglichenen ersten Durchgangs sorgte die bis dahin beste deutsche Punktesammlerin Lina Alsmeier für einen Satzball. Nach einem Aufschlag der Außenangreiferin des SSC Palmberg Schwerin setzten die Tschechinnen den Ball ins Aus, ein erster Schritt war gemacht.
"Wir haben gesagt, dass wir über die Vorrunde wachsen müssen", hatte Koslowski (37) rückblickend zur Niederlage vom Donnerstag erklärt und gefordert: "Das Spiel müssen wir abhaken und es gegen Tschechien besser machen."
Volleyball-EM: Ausfall der Lichtanlage
Das gelang zumindest zeitweise, nach einem kurzzeitigen Ausfall der Lichtanlage im Kolodrum startete das DVV-Team stark in den zweiten Satz und setzte sich bis auf 7:1 ab. In der Folge ging die Ordnung verloren, Tschechien kam zurück.
"Wir müssen aggressiver im Block und in der Abwehr sein, wir laufen immer hinterher", sagte Koslowski zur Schwächephase. Minuten später war der Satz auch wegen vieler ausgelassener Chancen weg, Spuren hinterließ der Rückschlag nicht.
Die deutsche Mannschaft zog wieder davon (20:15) - und ließ Tschechien wieder herankommen, rettete aber den Satzgewinn. Doch das Auf und Ab ging weiter. Der perfekte Start in Satz vier (6:0) brachte keine Sicherheit.
"Ein bisschen sauer werden jetzt", sagte Koslowski, nachdem der Vorsprung futsch war: "Konsequent sein in allem, was wir tun." Seine Schützlinge steigerten sich, mit viel Mühe gelang am Ende der verdiente Sieg. Louisa Lippmann verwandelte den Matchball.
Durch den wichtigen Erfolg in der "Gruppe mit einem guten Niveau" (Koslowski) sind die DVV-Frauen auf dem Weg zum Minimalziel Viertelfinale im Soll. In der Runde der letzten 16 drohen bei der in vier Ländern ausgetragenen Europameisterschaft jedoch Spiele gegen die Niederlande oder die Türkei, sollte es in der Vorrunde nicht mit einer vorderen Platzierung klappen.