Martin Schmitt hat sich nach vierwöchiger Zwangspause eindrucksvoll im Skisprung-Weltcup zurückgemeldet und Medaillenhoffnungen für die Winterspiele in Vancouver geschürt.
Der Vizeweltmeister belegte in Klingenthal Platz drei in der Qualifikation, nur Teamkollege Michael Neumayer und Sieger Harri Olli aus Finnland waren besser als der Routinier. Neben Schmitt und Neumayer qualifizierten sich neun weitere deutsche Athleten für das dritte Springen der mit 100.000 Euro dotierten Team-Tour am Mittwoch.
Schmitt: "Bin sehr optimistisch für den Wettkampf"
"Ich bin nach der langen Pause natürlich sehr zufrieden. Ich habe die Dinge aus dem Training sehr gut umsetzen können und bin sehr optimistisch für den Wettkampf", sagte Schmitt.
Am 6. Januar hatte er im Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen seinen letzten Wettkampf absolviert, ehe ihn ein Erschöpfungssyndrom, ausgelöst durch das jahrelange "Heranhungern" an das Wettkampfgewicht, zu einer Pause zwang.
In Klingenthal bewies Schmitt (Furtwangen) zunächst, dass ihm die Pause kurz vor den Olympischen Spielen gut getan hat. Nach den Plätzen neun und zehn im Training erhielt er in der Qualifikation 119,4 Punkte für 134,5m. Neumayer (Berchtesgaden) brachte es auf 120,4 Zähler für 135,5m und wurde nur von Qualifikationssieger Olli (129,4/137,5) übertroffen.
Auch Bodmer und Co. weiter
Neben Schmitt und Neumayer lösten Pascal Bodmer (Meßstetten/116,0/131,5), Tobias Bogner (Berchtesgaden/111,0/127,5), Maximilian Mechler (Isny/106,1125,5), Andreas Wank (Oberhof/103,1/121,5), Felix Schoft (Partenkirchen/97,3/120,5), Severin Freund (Rastbüchl/94,2/119), Georg Späth (Oberstdorf/86,0/115), Julian Musiol (Zella-Mehlis/80,0/112,5) sowie der vorqualifizierte Michael Uhrmann (Rastbüchl) das Ticket für das Springen.
Nachwuchsspringer Markus Eisenbichler sorgte für eine Schrecksekunde im deutschen Team. Das Talent aus Siegsdorf stürzte bei seinem ersten Einsatz im Weltcup bei der Landung, schlug mit dem Kopf auf und rutschte den Hang hinunter. Nach kurzer Behandlung war Eisenbichler wieder bei Bewusstsein, musste sich aber weiteren Untersuchungen unterziehen. Stephan Leyhe (Willingen) verpasste ebenfalls die Qualifikation.
40 Sprünge im Training
Schmitt hatte die ersten 14 Tage seiner Pause zur aktiven Regeneration genutzt. "Danach war ich in Chaux Neuve in Frankreich und habe auf der 90-Meter-Schanze trainiert", sagte der 32-Jährige.
Etwa 40 Sprünge habe er in Frankreich geschafft, schließlich holte er sich mit Flügen auf der heimischen Großschanze in Titisee-Neustadt die Gewissheit, dass seine Form für eine Rückkehr in den Weltcup reicht.Er habe nun wieder die nötige Explosivität beim Absprung und beim Material das perfekte Setup gefunden. In Klingenthal, eine der Lieblingsschanzen des deutschen Vorfliegers, soll es nun am Mittwoch weit nach vorn gehen. Schmitts bisher bestes Resultat im Winter war ein zehnter Platz in Engelberg, zuletzt sprang er allerdings nicht einmal mehr in die Top 20.