Doppelsieg für die DSV-Damen

SID
Die Siegerehrung: Viktoria Rebensburg, Kathrin Hoelzl und Manuela Moelgg
© Getty

Das war ein Saisonauftakt nach Maß: DSV-Küken Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl fahren die Konkurrenz in Grund und Boden und stehen ganz oben auf dem Podest. Maria Riesch auf Platz fünf und Lena Dürr mit der besten Zeit im zweiten Lauf komplettieren das Ergebnis.

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Maria Riesch schunkelte inmitten ihres Fanklubs glücklich zur Blasmusik - doch die Doppel-Olympiasiegerin stand in Sölden ausnahmsweise nicht im Mittelpunkt.

Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl brachten dem Deutschen Skiverband (DSV) beim Saisonstart den ersten alpinen Doppelerfolg seit dem 2. Januar 1999, Riesch wurde "nur" Fünfte. Das Team bestätigte damit seine Ausnahmestellung, vor allem für Rebensburg war es ein besonderer Triumph.

"Wahnsinn! Ich bin total froh und erleichtert, dass ich meinen ersten Weltcup-Sieg eingefahren und bewiesen habe, dass Olympia keine Eintagsfliege war", sagte die 21-Jährige. Im Frühjahr hatte Rebensburg etwas überraschend in Whistler Gold im Riesenslalom gewonnen - ohne zuvor im Weltcup ganz oben aufs Podium gefahren zu sein.

Diesen "Makel", wie die Kreutherin es selbst nannte, tilgte sie auf dem Rettenbachgletscher gleich im ersten Rennen des Winters und bescherte dem neuen Cheftrainer Thomas Stauffer ein Traumdebüt.

"Können allen davonfahren

"Ich habe vor diesem Rennen oft gehört, dass wir die Gejagten sind", sagte Stauffer erleichtert über seine "Golden Girls", "und wir haben bewiesen, dass wir, wenn sie uns denn jagen, stark genug sind, um allen davonzufahren."

Diese Beweislast hatte vor allem Rebensburg nach ihrem Olympia-Coup gespürt - in Sölden hielt sie dem Druck stand. Im Finale fing sie Weltmeisterin Hölzl, die nach dem ersten Durchgang geführt hatte, noch ab. In einer Gesamtzeit von 2:26,39 Minuten war sie 0,42 Sekunden schneller als ihre Teamkollegin.

Die hatte im Vorjahr die Disziplinwertung gewonnen und haderte ein bisschen mit ihrem wegen einer rätselhaften Muskelerkrankung verkorksten Sommer. "Ich bin völlig kaputt und fertig. Wenn die Vorbereitung besser gewesen wäre, hätte ich vielleicht...", sagte Hölzl, beendete den Satz aber nicht.

Schließlich war sie "froh, dass der Sieg im Team geblieben ist. Ich freue mich für die Viki. Ich weiß, wie es ist, es nach einem großen Sieg allen beweisen zu müssen." Hölzl war 2009 ohne Weltcup-Sieg überraschend Weltmeisterin geworden, hat den Erfolg aber mittlerweile (wie jetzt Rebensburg) nachgeholt.

"Das Ergebnis ist super"

Für Hölzl (Bischofswiesen) hatte der Auftakt dennoch einen Haken. "Schade, dass die Maria noch zurückgefallen ist, sonst wäre es perfekt gewesen."

Denn Riesch lag nach dem ersten Lauf zeitgleich mit Rebensburg auf Rang zwei, der erste Dreifacherfolg seit Januar 1998 schien möglich. Riesch aber fiel hinter Manuela Mölgg (Italien/0,86 Sekunden zurück) und die Finnin Tanja Poutiainen (0,93) auf Rang fünf (1,10) zurück. Für die Partenkirchnerin war es gleichwohl das beste Resultat in Sölden.

"Das Ergebnis ist super, ich hätte nie damit gerechnet, so weit vorne zu landen. Und dann noch der Doppelsieg, das ist ein Traum", sagte Riesch, die einen zufriedenen Eindruck machte - zumal ihre Hauptrivalin im Kampf um die Gesamtwertung, Lindsey Vonn (USA), als 18. wertvolle Punkte verlor.

"Es ist wichtig zu sehen, dass es schon läuft, obwohl die Saison eigentlich ja erst in Levi richtig los geht", sagte Riesch. In Finnland steht in drei Wochen mit dem Slalom das zweite Rennen an, Olympiasiegerin Riesch hofft dort auf den Sieg.

Rebensburg behält die Nerven

Neben ihr sind nun auch Hölzl und Rebensburg zu Siegfahrerinnen gereift, das Team ist so stark wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Vor fast zwölf Jahren standen mit Hilde Gerg und Martina Ertl beim Super-G in Maribor zuletzt zwei Deutsche ganz oben, in Sölden jubelten beide im Zielraum mit.

Auch mit der 19-jährigen Lena Dürr (Germering), die bei ihrem Sölden-Debüt mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang 14. wurde.

Für Preisgeld reichte das nicht mehr, das bekommen nur die ersten Zehn - den größten Batzen (rund 23.000 Euro) erhielt Siegerin Rebensburg.

Die war vor dem Rennen "richtig nervös", behielt aber trotz schwieriger Bedingungen die Nerven und versprach weitere Großtaten. "Wir haben ja die Heim-WM vor der Tür. Da brauchen wir uns nicht zu verstecken", sagte sie. Und das war reichlich untertrieben.

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