Wegen geringer Bodensicht musste am Sonntag der Final-Durchgang im Riesenslalom abgesagt werden - bitter für Felix Neureuther (Partenkirchen) und Fritz Dopfer (Garmisch).
Neureuther hatte als 18. des ersten Laufs ebenso eine ansprechende Leistung gezeigt wie sein Teamkollege, der guter 28. war.
Maier findet Absage "schade"
"Die Absage war in Ordnung, für uns aber schade. Zwei unserer Läufer in den Top 30 in Sölden: ich weiß nicht, wann das zuletzt so war", sagte Alpindirektor Wolfgang Maier. Im Jahre 1993, beim ersten Rennen auf dem Rettenbachgletscher, hatten mit Tobias Barnerssoi (15.), Peter Roth (22.) und Markus Wasmeier (25.) drei DSV-Starter gepunktet. Als letzter Athlet des Deutschen Skiverbandes (DSV) hatte 1998 Markus Eberle als Sechster den Sprung unter die Top 30 geschafft.
Neureuther und Dopfer waren nahe dran - bis das Wetter verrückt spielte. Mit couragierten Vorstellungen hatte das Duo den schon im ersten Lauf schwierigen Bedingungen getrotzt. "Man muss sich auf diesem Hang etwas trauen. Und wenn man Eier hat, dann funktioniert das auch", sagte Neureuther.
Der 26-Jährige war mit der Startnummer 29 ins Rennen gegangen, Dopfer mit der 51 - alles andere als gute Voraussetzungen auf der immer unruhiger werdenden Piste. In Führung vor dem Abbruch lag überraschend der Franzose Cyprien Richard (Nummer 8), der noch nie ein Rennen im Weltcup gewonnen hat. Stefan Luitz (Bolsterlang) schied aus.
Neureuther ahnte, "dass was geht"
Neureuther hatte schon vor dem Rennen geahnt, dass etwas drin sein könnte. "Ich habe im Training gemerkt, dass was geht. Aber man muss ja nicht immer im Vorfeld sagen, dass man fährt wie ein Gott. Ich wollte lieber tiefer stapeln. Aber es läuft im Riesenslalom wirklich gut", sagte der Slalom-Spezialist.
Mit Rang acht bei Olympia hatte Neureuther sein Potenzial im "Riesen" angedeutet, und dieser kleine Erfolg brachte ihm für den Weltcup eine wenigstens halbwegs ordentliche Startnummer ein.
Dennoch hatte er im ersten Durchgang mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. "Es war richtig ruppig", sagte er. Dass Neureuther dennoch nur 0,28 Sekunden hinter Olympiasieger Carlo Janka (Nummer 6) lag, unterstreicht seine Leistung - die allerdings am Ende nichts mehr wert war.