+ Mit Sieg auf den roten Teppich
Magdalena Neuner hat endlich ihre Normalform erreicht! Zwei Fehler am Schießstand sind für Gold-Lena ja akzeptabel, aber zwischen den Schießeinlagen lief sie in Pokljuka ihre Gegner in Grund und Boden und skatete auf Platz eins. Ihren ersten Saisonsieg feierte sie dann bei der Sportler des Jahres Gala und stellte ihren Freund Josef "Seppi" Holzer erstmals der Öffentlichkeit vor.
Bisher versteckte sie ihren Seppi immer zu hause, aber diesmal war er fällig. "Man darf seinen Partner nicht gleich ins kalte Wasser werfen. Aber ich habe mir gewünscht, dass er hier mit dabei ist. Wir sind sehr glücklich," sagte sie der "Bild" und strahlte mit den Scheinwerfern um die Wette.
- Langläufer: Ein Wochenende zum Vergessen
Jochen Behle fasste das Wochenende für die Deutschen Langläufer in La Clusaz treffend als "Weltcup zum Vergessen" zusammen. Die besten Ergebnisse: Tim Tscharnke als 38. beim 30-km-Lauf und Denise Herrmann, die beim 15-km-Rennen gar als 43. die einzige Deutsche war, die das Ziel erreichte. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Bei Katrin Zeller streikte einfach der Körper: "Ich wollte eine Weile mit der Verfolgergruppe mithalten. Das ist eine Weile gut gegangen, doch dann wurde mir schlecht und schwarz vor Augen."
+ Dominanz der US-Athleten
Das Wochenende war äußerst erfolgreich für die US-Alpinen Ted Ligety und Lindsey Vonn. Ligety ist und bleibt der Riesensalom-Überflieger: In Alta Badia auf der schwierigen Gran-Risa-Piste (Ligety:"Hier ist schon freies Fahren eine Herausforderung") machte er seinen dritten Welt-Cup-Sieg in Folge perfekt. Das schaffte als letzter ein gewisser Herrmann Maier.
Lindsey Vonn profitierte vom schwachen Wochenende von Maria Riesch, siegte zweimal in Val D'Isere und schubste ihre Freundin gleich vom ersten Platz der Weltcupgesamtwertung.
- Riesch nur kurz traurig
Maria Riesch verlor in der Val D'Isere-Abfahrt satte 2,28 Sekunden auf Vonn und landete auf Rang 25. Rieschs Kommentar: "Ich bin ganz schön erschrocken...". In der Super-Kombi kam sie auf Platz fünf, doch da Vonn auch dieses Rennen gewann, wurde Riesch von ihrer Freundin von der Gesamt-Weltcup-Spitze gestoßen.
Riesch wollte die Niederlage aber nicht überbewerten: "Das war ein Ausrutscher" und meinte mit einem Augenzwinkern: "Ich muss wohl eine kleine Krisensitzung mit den Trainern einberufen." Lange musste sie nicht Trübsal blasen: Schon Sonntagabend lachte sie wieder, als sie den Preis als "Sportlerin des Jahres 2010" entgegennahm.
+ Keppler eilt Neureuther zur Hilfe
Mit Ausnahme von Felix Neureuther bekommen die deutschen Alpin-Herren ständig ihre Grenzen aufgezeigt. Stephan Keppler bewies, dass es auch anders geht. In Gröden fuhr er erst beim Super-G auf den sensationellen zweiten Rang und setzte das nächste Ausrufezeichen, als er bei der Abfahrt als Zehnter unter die Top-Ten fuhr.
Erklären konnte er's sich jedoch nicht: "Ich bin einfach nur gefahren wie immer - und auf einmal ging's". Ganz nebenbei: Gröden scheint den Deutschen zu liegen. Schon 2004 siegte mit Max Rauffer ein DSV-Athlet.
- Team Austria in Alta Badia
Beim Alta-Badia-Sieg von Ted Ligety fuhren die Österreicher nur hinterher. Sie haderten mit der Piste, mit dem Material und mit sich selbst. Philipp Schörghofer fuhr mit einem "Scheiß-Gefühl" die Piste hinunter: "Das war kein Skifahren, ich bin einfach nur runter gestolpert". Stephan Görgl als Neunter war der Beste des Team Austria.
"Laola1.at" meinte: "Rot-weiß-rot hat am steilsten Eislaufplatz der Welt sein blaues Wunder erlebt." Der letzte österreichische Sieg auf der Gran Risa liegt mittlerweile 13 Jahre zurück, Christian Mayer fuhr damals auf Rang eins.