Alle deutschen Springer qualifiziert

SID
Michael Uhrmann gelang bei der Qualifikation in Oslo die Bestweite
© Getty

Alle vier deutschen Skispringer haben sich für die erste WM-Entscheidung in Oslo auf der Normalschanze am Samstag qualifiziert. Michael Uhrmann gelang dabei die beste Weite.

Cookie-Einstellungen

Top-Weite von Michael Uhrmann und Kampfansage von Martin Schmitt: Während Youngster Severin Freund pokerte und auf seinen Sprung bei der Qualifikation für das erste WM-Skispringen in Oslo verzichtete, haben die Routiniers ihre Gefährlichkeit zumindest angedeutet.

Uhrmann unterstrich seine Medaillenambitionen auf der Normalschanze mit einem Sprung auf 102,5m und Quali-Rang drei, Schmitt (98m) wurde Neunter, und meinte: "Wenn ich es beim Absprung und der Symmetrie in der Luft noch etwas besser mache, fliege ich weit." Auch Pascal Bodmer kam als Zwölfter locker weiter.

Der zweimalige Saisonsieger Freund war für den Wettkampf am Samstag (15 Uhr) auf dem Midstubakken vorqualifiziert und gönnte sich nach einem ordentlichen Trainingssprung auf 99,5 Meter eine Pause. Bei dichtem Nebel und schwierigen Windverhältnissen brachte sein Klubkollege Uhrmann dagegen die Konkurrenz zum Nachdenken. Weil er bei seinem Sprung etwas bessere Verhältnisse hatte, musste er den etwas kürzer springenden Japaner Daiki Ito und Robert Kranjec (Slowenien/jeweils 102m) den Vortritt lassen, von den mit einer Luke Anlauf weniger gestarteten Favoriten kam aber keiner an Uhrmann heran.

Nebel erschwert den Springern die Arbeit

"Zu den Medaillenkandidaten zähle ich mich trotzdem nicht. Ich habe keine Ahnung, was möglich ist", sagte Uhrmann, der gleichwohl betonte, dass er sich "Tag für Tag verbessert" habe. Schon im Training am Vormittag war er mit 101,5 Metern und Rang fünf der stärkste der vier Deutschen. "Ich bin mit beiden Sprüngen zufrieden", sagte er. Beim Training waren bis auf Olympiasieger Simon Ammann (Schweiz) alle Spitzen-Athleten am Start, später verzichtete neben Freund und Ammann auch Topfavorit Thomas Morgenstern (Österreich).

Der berüchtigte Kollentaka, der Holmenkollennebel, erschwerte den Springern die Arbeit extrem. Vom Auslauf aus konnten die vielen hundert Fans Uhrmann und Co. erst in der zweiten Flughälfte erkennen. Immerhin bremsten Windsegel die heftigsten Böen. Schmitt saß schon auf dem Balken, als er wegen Windspitzen von 4,5m/s noch einmal runter musste, seine anschließende Leistung fand er deshalb "okay - auch wenn das noch nicht der Ausreißer nach oben war".

Schmitt will zulegen

Im Wettkampf, da ist sich der Vize-Weltmeister auf der Großschanze sicher, "werde ich noch zulegen müssen". Aber Schmitt ist guten Mutes, dass ihm dies gelingt. Auch Bodmer, der einen halben Meter weiter sprang, fand seinen ersten WM-Auftritt "ganz in Ordnung. Ich hatte mir ein paar Sachen vorgenommen und die auch größtenteils umgesetzt."

Zu den heißesten Anwärtern auf Edelmetall gehören die Deutschen gleichwohl nicht. Der Österreicher Gregor Schlierenzauer stellte im Training mit 108,5 Meter den Schanzenrekord des nicht für die WM nominierten Partenkirchners Felix Schoft ein. Bei der Quali reichte es für den Vize-Weltmeister dann bei um eine Luke verkürztem Anlauf noch zu 100 Metern. Diese Weite wurde nur noch von Adam Malysz (Polen/100,5) überboten. Topfavorit auf Gold bleibt aber Morgenstern, der im Training mit 104 Metern Dritter hinter Schlierenzauer und seinem Teamkollegen Martin Koch (105) wurde, ehe er ins Hotel zurückkehrte.

Der Skisprung-Kalender im Überblick