Mit dem letzten Schuss hat Arnd Peiffer seine zweite Goldmedaille bei den Biathlon-Weltmeisterschaften im russischen Chanty Mansijsk aus der Hand gegeben. Der Sprint-Sieger setzte in der Verfolgung über 12,5 km den letzten seiner 20 Schüsse daneben und ging als Vierter schließlich komplett leer aus.
Der Franzose Martin Fourcade, Zweiter im Sprint, gewann vor den beiden Norwegern Emil Hegle Svendsen und Tarjei Bö. Bö behielt im Schlussspurt vor Peiffer die Oberhand, indem er ihm den Weg abschnitt. Darüber war Peiffer zunächst stinksauer, das deutsche Team verzichete aber auf einen Protest.
Zeitstrafe gegen Birnbacher
Damit verpasste Peiffer die Chance, als erster Deutscher das Double zu gewinnen und damit in die Fußstapfen des 15-maligen Weltmeisters Ole Einar Björndalen zu treten, dem dieses Kunststück bereits dreimal gelungen ist, zuletzt bei der WM 2009 in Pyeongchang. Erster Double-Sieger war der Russe Pawel Rostowtsew 2001 in Pokljuka.
Pechvogel des Rennens am Sonntag bei 16 Grad minus in der gut gefüllten WM-Arena war Andreas Birnbacher (2 Fehler). Der 29-Jährige startete zu früh und handelte sich damit eine 30-Sekunden-Zeitstrafe ein. Trotzdem durfte er wegen seines großen Vorsprungs Platz fünf behalten. Michael Greis (3) landete auf Platz elf, Christoph Stephan (4) wurde 16.
Neuner verpatzt letztes Schießen
Mit zwei Fehlern im letzten Schießen hat Magdalena Neuner ihr bereits sicher geglaubtes neuntes WM-Gold noch verloren. Die Sprintsiegerin aus Wallgau musste sich in der Verfolgung über 10km der im Gesamtweltcup führenden fehlerfreien Finnin Kaisa Mäkäräinen (30:00,01 Minuten) mit 21,6 Sekunden Rückstand geschlagen geben. Dritte wurde die Schwedin Helena Ekholm.Für Doppel-Olympiasiegerin Neuner wäre es das zweite Double ihrer Karriere gewesen, nachdem sie 2007 im italienischen Antholz Sprint und Verfolgung gewonnen hatte. Dieses Kunststück hatten vor und nach ihr auch Uschi Disl 2005 in Hochfilzen und Andrea Henkel 2008 in Östersund geschafft.
Henkel zeigte ebenfalls eine starke Leistung, blieb fehlerfrei im Schießen und schob sich vom 20. Platz noch auf Rang vier vor. Miriam Gössner patzte im dritten Schießen viermal und vergab damit ihre Medaillenchance. Sie wurde Siebte.
Das komplette Rennergebnis