Ausgerechnet Dreifach-Olympiasieger Michael Greis hat die deutsche Biathlon-Staffel um das mögliche WM-Gold gebracht. Der 34-Jährige musste als Schlussläufer gleichauf in Führung liegend dreimal in die Strafrunde und kam letztlich nur als Siebter ins Ziel.
Zuvor hatten Christoph Stephan, Andreas Birnbacher und Arnd Peiffer das deutsche Quartett in Chanty Mansijsk im direkten Duell mit dem alten und neuen Titelträger Norwegen auf Goldkurs gebracht. Hinter dem erfolgreichen Titelverteidiger sicherte sich Gastgeber Russland Silber vor der Ukraine.
"Michi hat Pech gehabt mit einer Windböe. In dieser Situation haben alle rechts daneben geschossen. Michi hat ein bisschen mehr riskiert", sagte Männer-Trainer Fritz Fischer.
"Eigenartige Bedingungen"
Startläufer Stephan schockte die deutschen Fans in Sibirien, als er gleich im Liegendschießen dreimal nachladen musste. Auch im Stehendanschlag leistete sich der Oberhofer zwei Fehler, doch in der Loipe machte Stephan viel Boden gut und übergab mit gut 20 Sekunden Rückstand auf den führenden Norweger Ole Einar Björndalen.
"Es waren eigenartige Bedingungen, schon beim Anschießen war es komisch. Aber in der Loipe ist es gut gelaufen", sagte Stephan.An Position zwei zeigte Birnbacher, der zum ersten Mal nach seinem Aussetzer bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver in einer deutschen Staffel stand, eine solide Vorstellung.
Nach drei Nachladern im Liegendschießen traf der 29-Jährige alle fünf Scheiben im Stehendanschlag und übergab zeitgleich mit dem Norweger Alexander Os an Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer. "Meine letzte Staffel war Olympia, da hab ich die ganz Zeit gedacht, hoffentlich bekomm ich die aus dem Kopf. Das war ein hartes Ding heute für mich und ich bin froh, dass es rum ist", sagte Birnbacher.
Peiffer bestätigt großartige Form
Peiffer bestätigte seine großartige Form in Chanty Mansijsk und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Duell mit Norwegens Emil Hegle Svendsen. Nach jeweils einem Nachlader in Liegend- und Stehendschießen kam Peiffer zeitgleich mit dem Olympiasieger zum Wechsel.
Schlussläufer Greis, der bei den letzten deutschen Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften (2004) und Olympipa (2006) jeweils zum Sieger-Quartett gehört hatte, musste gegen den im Gesamtweltcup führenden Norweger Tarjei Bö kämpfen. Doch bereits im ersten Schießen lief alles schief für den 34-Jährigen aus Nesselwang.Drei Scheiben blieben nach den acht Schüssen stehen, Greis musste drei Strafrunden drehen. Das Aus für die deutschen Medaillenchancen. Auch im Stehendanschlag leistete sich Greis drei Nachlader.
Am Wochenende werden noch drei Goldmedaillen vergeben: Im Massenstart am Samstag (Frauen 12.30 Uhr/Männer 14.30 Uhr) sowie in der Frauen-Staffel am Sonntag.
Der Gesamt-Weltcup im Überblick