Podest verpasst: Im Kampf um den anvisierten dritten Platz mussten sich die deutschen Skispringer beim Teamwettbewerb im finnischen Lahti der polnischen Mannschaft um Altmeister Adam Malysz knapp geschlagen geben.
Angeführt von Severin Freund sprang das deutsche Team mit Martin Schmitt, Michael Neumayer und Youngster Richard Freitag auf Rang vier. Den Sieg sicherten sich, wie bei den Weltmeisterschaften in Oslo, Österreichs überragende Olympiasieger vor dem WM-Zweiten Norwegen.
Ziel verfehlt
"Wir wollten die Chance nutzen und beim ersten Springen ohne Michael Uhrmann nachweisen, dass wir zu den drei besten Teams der Welt gehören. Dazu hat es leider nicht ganz gereicht", sagte Bundestrainer Werner Schuster: "Polen hat unter dem Strich ausgeglichener agiert. So ist für uns nur der undankbare vierte Platz herausgekommen."
Mit 1017,9 Punkten lag das deutsche Quartett lediglich 10,4 Zähler hinter den drittplatzierten Polen, bei denen das gesamte Team vom sehr starken Malysz mitgerissen wurde. Dem viermaligen Weltmeister gelang im zweiten Durchgang mit 131,5 m der weiteste Sprung des Tages. Österreichs Überflieger holten 1086 Punkte, Norwegen sammelte 1065,3 Zähler.
Bereits nach dem ersten Durchgang hatten Schmitt & Co. hinter Österreich, Norwegen und Polen gelegen. Bei den DSV-Adlern wussten insbesondere der zweimalige Weltcupsieger Freund (129 m+128,5 m) und Nachwuchshoffnung Freitag (120,5+125,5), die in beiden Durchgängen die besten deutschen Sprünge ablieferten, zu überzeugen.
Mit dieser Leistung konnten Routinier Schmitt (119,5+123) und Neumayer (113+117) nicht ganz mithalten. "Die jungen Springer Freund und Freitag haben ihre Sache prima gemacht und sind sehr gut gesprungen", lobte Schuster.
Optimismus für das Einzel
Der 19-jährige Freitag, als Einziger Nicht-Mitglied des Bronze-Teams von der Normalschanze bei der WM in Oslo, war für Uhrmann in die Mannschaft gerückt. Bei den Weltmeisterschaften in Norwegen war Uhrmann in seinem letzten Karrieresprung zum deutschen Pechvogel avanciert. Der 32-Jährige hatte als letzter DSV-Springer mit einem Hüpfer eine mögliche zweite Teammedaille von der Großschanze verschenkt.
Vor Beginn des zweiten Durchgangs gedachten die Zuschauer und die Aktiven in einer Schweigeminute den Opfern der Erdbeben-Katastrophe in Japan. Am Sonntag steht das Einzelspringen, für das sich am Freitag sechs DSV-Adler qualifiziert hatten, auf dem Programm. Freund sieht dem Wettbewerb gelassen entgegen: "Ich habe zwei solide Sprünge abgeliefert und bin darum optimistisch für das Einzel."
Die Skisprung-Saison