Gössner will auch sportlich überzeugen

SID
Miriam Gössner ist eine der deutschen Gold-Hoffnungen bei der WM in Chanty Mansijsk
© Getty

Biathletin Miriam Gössner schmückt ihre schnellen Beine gerne mit schönen Schuhen. Den Schwerpunkt legt das 20 Jahre alte Glamourgirl jedoch auf ihre sportliche Leistung.

Cookie-Einstellungen

Schnelle Beine, schöne Schuhe: Miriam Gössner gehört nicht nur zu den besten Langläuferinnnen im Biathlon-Zirkus, sondern legt auch Wert auf einen gepflegten Auftritt. Als einzige DSV-Athletin hat die 20-Jährige bei der WM im russischen Chanty Mansijsk zwei Paar Ausgehschuhe im Gepäck - hochhackige. Dafür muss sich das Glamourgirl auch mal den einen oder anderen Spruch der Teamkolleginnen gefallen lassen.

"Ich habe die schönsten Schuhe. Ich konnte mich für kein Outfit entscheiden, deshalb habe ich zwei Varianten dabei", sagte Gössner mit einem Augenzwinkern. Um dann genauer auszuführen: "Hochhackige. Nach deutschem Standard. Der russische war mir dann doch zu krass." Die Mode der russischen Frauen mit sehr hohen Absätzen und umso kürzeren Röcken bei extremen Minusgraden ist auch bei den deutschen Athletinnen ein Thema: "Hut ab, wie die russischen Frauen damit laufen können auf dem Eis. Mir wäre das auch viel zu kalt mit den kurzen Röcken. Aber ich finde es schön, wenn die sich so herrichten", sagte Gössner.

Auch das Thema "Schminken beim Sport" wird im kalten Sibirien heiß diskutiert. "Für den Wettkampf mache ich es definitiv nicht, weil einem bei der Abfahrt durch den Wind einfach die Tränen in die Augen laufen und dann alles verlaufen würde", sagte Gössner: "Aber wenn wir weggehen, machen wir uns alle mal hübsch. Es ist ja auch mal schön, aus der Jogginghose rauszukommen."

Sportlicher Schwerpunkt

Das Hauptaugenmerk in den zwei Wochen von Chanty Mansijsk legt Gössner bei ihrer WM-Premiere im Biathlon aber natürlich auf die sportliche Leistung. Die Garmischerin, die bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver als "Leihgabe" Silber in der Langlaufstaffel gewonnen hatte, hat in ihrer ersten kompletten Saison als Skijägerin für Furore gesorgt.

Zum Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund stürmte Gössner in Abwesenheit der erkrankten Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner mit zwei zweiten Plätzen ins Rampenlicht. Schon gab es die ersten Vergleiche, "Miri" könnte eine "neue Gold-Lena" werden.

Zumindest in der Loipe stehen sich die beiden in nichts nach. Regelmäßig landen Neuner und Gössner an der Spitze der reinen Laufzeiten in den Einzelwettbewerben. Einzig mit dem Schießen hapert es bei der früheren Spezial-Langläuferin Gössner immer mal ganz gewaltig. "Sie ist noch extrem jung, fast alles ist neu für sie. Deshalb werden wir keine Wunderdinge erwarten", sagte Frauen-Trainer Ricco Groß.

Selbstbewusste Gössner

Gössner selbst blieb über den gesamten Winter selbstbewusst, auch wenn sie "Fahrkarte" um "Fahrkarte" schoss."Ich bin eine gute Schützin", beharrte Gössner. Ein zweiter Platz im Sprint von Fort Kent/USA hinter Andrea Henkel, aber vor Neuner sorgte rechtzeitig vor der WM für den erhofften Befreiungsschlag.

In Chanty Mansijsk gehört Gössner zu den Geheimfavoritinnen. "Die Strecken sollten mir liegen. Ich will ein gutes Schießen zeigen und mich darauf konzentrieren", sagte Gössner vor ihrem ersten Einsatz im Sprint am Samstag. Für eine mögliche Medaille, egal in welcher Farbe, wird Gössner schon das passende Outfit im Gepäck haben.

Der Biathlon-Kalender im Überblick