Platzierung verbessert und an Selbstbewusstsein gewonnen: Für Sarah Hecken sind die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Moskau mit einem Erfolgserlebnis in Form eines elften Platzes zu Ende gegangen.
Damit steigerte sich die Mannheimerin gegenüber der WM 2010 um eine Position, erzielte im Megasport-Palast mit 155,83 Zählern ihr bestes Punkteresultat der nach-olympischen Saison und rückte der Weltklasse noch enger auf den Pelz.
Neue Weltmeisterin wurde vor 14.000 Zuschauern die Japanerin Miki Ando. Die 23-Jährige fing mit der besten Kür des Tages und 195,79 Punkten die nach dem Kurzprogramm führende Olympiasiegerin Kim Yu-Na aus Südkorea (194,50) noch ab. Rang drei belegte mit 184,68 Zählern die Italienerin Carolina Kostner.
Top Ten im Visier
Die 17 Jahre alte Hecken sah sich nach ihrem Auftritt den Kampf um die Medaillen von der Tribüne aus an. Im nächsten Jahr will die dreimalige deutsche Meisterin die Top-Ten angreifen. "Das ist ganz klar mein Ziel", sagte die Gesamtschülerin, die sich in den kommenden Wochen wieder mehr der Schule widmen muss.
Wäre Hecken bei ihrer Kür zu polnischen Folkloreklängen nicht beim dreifachen Rittberger gestürzt, hätte sie schon in der russischen Hauptstadt noch mindestens einen weiteren Platz nach vorne kommen können. "Ich bin in eine Rille auf dem Eis geraten und zu früh abgesprungen", erklärte die EM-Elfte ihren Patzer.
Ansonsten war Heckens Programm weitgehend fehlerfrei, die wenigen deutschen Fans schwenkten zwei große Deutschland-Fahnen, als sie mit einem Lächeln vom Eis fuhr.
Hoffen auf ruhigen Saisonaufbau
Nachdem sein Schützling in den vergangenen Monaten wegen Erkrankungen oder Verletzungen mehrfach unterbrechen musste, hofft Trainer Peter Sczypa nun auf einen ruhigen Saisonaufbau für den kommenden Winter: "Dann kann sich Sarah weiter verbessern und noch stabiler werden." Geplant sind eine neue Kür und eine Verfeinerung des Tango-Kurzprogramms, für dessen Interpretation Hecken in Moskau viel Lob erhielt.
Kleinigkeiten entschieden die Titelvergabe an der Spitze, die von zahlreichen aus Asien angereisten Fans hochemotional mit spitzen Schreien, Sprechchören und unzähligen Fähnchen begleitet wurde. Kim, die ihren ersten Wettkampf seit mehr als einem Jahr bestritt, war zwar die eleganteste aller Läuferinnen, büsste aber entscheidende Punkte ein, als die den Toe-Loop und den Flip jeweils nur einfach sprang.
Ando, die ihren zweiten WM-Titel nach 2007 holte, leistete sich hingegen zu klassischer Klaviermusik von Edvard Grieg nur einen einzigen kleinen Patzer bei einer unsauberen Landung des Doppel-Flips. Als Ando das Eis verließ, flogen Dutzende von Plüschtieren und Blumensträußen auf das Eis.