Der 24-Jährige lag nach zwei Läufen auf der "Raubvogel"-Piste in einer Gesamtzeit von 2:41,58 Minuten allerdings 1,57 Sekunden und damit klar hinter Weltmeister Ted Ligety aus den USA, der seinen zehnten Weltcup-Sieg feierte - den zweiten in diesem Winter bei jetzt drei Riesentorläufen.
"Zusammengenommen waren es zwei gute Rennen, aber nach einem dritten Platz will man eben mehr als Rang sieben", sagte Dopfer, der seine zweite Fahrt mit einem Kopfschütteln kommentierte.
Dopfer durfte vor dem Finale als Sechstplatzierter noch auf das "Stockerl" hoffen, lag er doch nur 0,38 Sekunden hinter Rang drei zurück. Nach starkem Beginn verlor er aber im unteren Streckenabschnitt noch recht viel Zeit, auf das Podium fehlten ihm am Ende 0,79 Sekunden. "Ich kann es mir nicht erklären, warum der Rückstand so groß ist. Wenn man abschwingt, möchte man die eins aufleuchten sehen, deshalb war ich zuuerst ein bisschen enttäuscht", sagte er.
Pinturault fällt zurück
Marcel Hirscher aus Österreich, der am Sonntag gewonnen hatte, belegte Rang zwei (0,69 Sekunden zurück) vor dem Norweger Kjetil Jansrud (0,78). Alexis Pinturault (Frankreich), der nach dem ersten Lauf noch geführt hatte, wurde Vierter (0,90).
Dopfer machte das komplette Rennen über einen gelassenen Eindruck, obwohl sich bei ihm nach seiner überraschenden Podestfahrt so manches geändert hat. "Ich habe in den vergangenen 24 Stunden schon sehr viel mehr Anrufe und SMS bekommen als sonst", sagte er vor dem zweiten Rennen über die Auswirkungen seiner plötzlichen Bekanntheit. Zu viel wurde es ihm allerdings nicht. "Das ist die Anerkennung all der harten Arbeit, das tut schon gut."
Entsprechend gelöst ging er in den zweiten "Riesen". Doch was er zunächst auf der "Birds of Prey" bei Temperaturen von fast 20 Grad unter Null vorfand, gefiel ihm nicht so gut wie noch am Sonntag. "Der Kurs", berichtete Dopfer, "war viel drehender gesetzt." Er sei deshalb "doch ein bisschen überrascht" gewesen und sofort in Rücklage geraten.
Neureuther kehrt am Donnerstag zurück
Dopfer war in der Folge "bei zwei Toren zu spät dran" und hatte nach etwa zwei Dritteln der Fahrt bereits 0,64 Sekunden Rückstand auf Pinturault, der unmittelbar vor ihm gestartet war. Doch er kämpfte - und kam noch bis auf 51 Hundertstelsekunden heran.
Allerdings: Zwischen Dopfer auf Rang sechs und dem Neunten, dem WM-Dritten Philipp Schörghofer (Österreich), lag die Winzigkeit von 0,09 Sekunden. Dopfer versprach dennoch, das Finale anzugehen, "als wäre es ein ganz normaler erster Lauf". Diese Taktik ging auf. Der zweite Lauf war wesentlich direkter gesetzt und kam damit den Speed-Spezialisten entgegen, zu denen Dopfer nicht gehört - dennoch behielt Dopfer klaren Kopf, zeigte eine solide Fahrt und wurde mit dem zweitbesten Ergebnis seiner Karriere belohnt.
Das nächste Rennen findet mit dem ersten Slalom der Saison am Donnerstag erneut in Beaver Creek statt. Dann kehrt Felix Neureuther (Partenkirchen) nach überstandenen Knieproblemen in den Weltcup zurück - und auch Dopfer wird dort starten. "Ich nehme das Selbstvertrauen aus diesen Rennen mit in den Slalom", versprach er schon einmal.
Die Ski alpin Saison im Überblick