Schlierenzauer und Bardal verweigern

SID
Gregor Schlierenzauer hat in seiner Karriere schon 50 Weltcupsiege erringen können
© getty

Die Skisprung-Stars Gregor Schlierenzauer (Österreich) und Anders Bardal (Norwegen) haben beim ersten Weltcup der Olympia-Saison für einen Eklat gesorgt. Die beiden besten Athleten der vergangenen Saison entschieden sich kurz vor Ende des chaotischen ersten Durchgangs in Klingenthal für einen Startverzicht und verließen die Schanze.

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Die Jury entschied sich zunächst dennoch für einen zweiten Durchgang, brach den Wettkampf aber 15 Minuten später ab. DSV-Adler Andreas Wellinger (Ruhpolding) landete somit hinter dem Polen Krzysztof Biegun auf dem starken zweiten Platz. Tournee-Sieger Schlierenzauer und Weltmeister Bardal wurden disqualifiziert.

"Ich habe beiden gesagt, dass sie die besten Springer sind und sich die Sache durch den Kopf gehen lassen sollen. Die besten Springer sollen nicht zum Spielball werden", sagte Österreichs Cheftrainer Alexander Pointner in der "ARD": "Der Wind hat starke Böen. Das war ein nervenaufreibender Wettkampf." Zuvor waren bei schwierigen Bedingungen und zahlreichen Unterbrechungen 48 der 50 Athleten gesprungen, dann wurde der Wind jedoch immer böiger.

Andreas Kofler stürzt

Eine Schrecksekunde gab es zudem bei einem Sturz von Andreas Kofler. Der ehemalige Vierschanzentournee-Gewinner und Team-Kollege von Schlierenzauer verlor nach der Landung das Gleichgewicht, rutschte mit dem Kopf voran in die Werbebande und wurde auf einer Trage abtransportiert.

"Die Schmerzen waren groß, aber es scheint alles glimpflich ausgegangen zu sein. Es besteht der Verdacht auf eine Rippenprellung, er fährt jetzt ins Krankenhaus", sagte Österreichs Pressesprecher Florian Kotlaba. Kofler winkte bei seinem Abtransport ins Publikum.

Heftiger Wind hatte den Start des Weltcups zunächst fast zwei Stunden hinausgezögert. Während die zahlreichen Zuschauer in der Vogtland-Arena ausharrten und zur Musik schunkelten, hielten sich die Springer mit Fußball und Völkerball warm. Nachdem zwischenzeitlich sogar Schneefall eingesetzt hatte, fiel um 15.20 Uhr doch noch der Startschuss. Ursprünglich hatte der Weltcup bereits um 13.30 Uhr beginnen sollen.

Bereits am Samstag hatte das Wetter nur einen Durchgang des Teamwettbewerbes zugelassen, mit Platz zwei war den deutschen Adlern dabei ein guter Start in den Winter gelungen.

Jury weist Protest aus Österreich zurück

Österreichs Skispringer legten später einen Protest gegen die Wertung ein, der von der Jury jedoch abgewiesen wurde. "Die Windbedingungen hätten einen Start zugelassen, das wurde von Miran Tepes geprüft und bestätigt", sagte Horst Nilgen, Medienchef des Internationalen Ski-Verbandes FIS.

Bardals Trainer Alexander Stöckl habe "die fehlerfreie Arbeit der Jury" bestätigt, sagte Nilgen.

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