Böhm im Einzel starker Fünfter

SID
Daniel Böhm landete als bester Deutscher auf Rang fünf
© getty

Erst verballerten Andrea Henkel und Co. eine Top-Platzierung, dann sorgte Daniel Böhm für einen Lichtblick: Mit seinem starken fünften Platz im Einzelrennen über 20 km stellte der 27-Jährige beim Biathlon-Weltcup in Östersund seine namhaften Teamkollegen in den Schatten.

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Beim Sieg des überragenden Franzosen Martin Fourcade löste Böhm damit auch das Ticket für die Olympischen Winterspiele in Sotschi.

An einem Tag mit aus deutscher Sicht viel zu vielen Fehlern blieb Böhm mit dem Gewehr ganz cool. Nur ein Fahrkarte leistete sich der Polizeimeister vom SC Buntenbock bei 20 Schüssen - nach vier Einlagen und fünf kräftezehrenden Runden lag er völlig erschöpft, aber überglücklich im Zielbereich.

Denn mit seiner begeisternden Leistung stahl Böhm seinen Teamkollegen die Schau. Abgesehen von Erik Lesser (Frankenhain), der als Zehnter immerhin die halbe Olympianorm erfüllte, zeigten die restlichen Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV) eine enttäuschende Vorstellung. Vor allem der ambitioniert in den Olympia-Winter gestartete Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) blieb als 38. mit mehr als sechs Minuten Rückstand weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Fourcade ohne Fehlschuss

"Mich würde mal interessieren, wo die Schüsse landeten", sagte ein ratloser Peiffer im "ZDF": "Der Wind hat am Ende auch noch aufgefrischt. Ich habe mir es aber verbaut, das ist ärgerlich."

Wie man den Klassiker in Perfektion absolviert, zeigte einmal mehr Fourcade. Bei seinem 25. Weltcup-Erfolg blieb er ohne Fehlschuss und verwies nach einer ebenfalls grandiosen Leistung in der Loipe die Österreicher Simon Eder und Daniel Mesotitsch mit mehr als zwei Minuten Vorsprung auf die weiteren Podestplätze.

Frauen schwach am Schießstand

Anschauungsunterricht hätten vielleicht auch die deutschen Frauen nehmen sollen. Solide in der Loipe, aber schwach am Schießstand - so hätte das Fazit von Henkel und Co. nämlich lauten können. "Drei Fehler sind zu viel. Vor allem die zwei im Stehen waren wirklich nicht notwendig, das war schon ärgerlich. Aber ich habe mich auch auf der Strecke nicht ganz frisch gefühlt", sagte die 35-jährige Henkel, die ihre letzte Saison absolviert: "Ich hoffe aber, dass es im Sprint am Freitag wieder besser geht."

Im Ziel betrug der Rückstand der Zehntplatzierten auf die siegreiche Gabriela Soukalova 1:30,0 Minuten. Hinter der Tschechin, die ihren fünften Weltcup-Sieg feierte, belegten die Slowakin Anastasiya Kuzmina und Marie-Laure Brunet aus Frankreich die weiteren Podiumsränge.

Zweitbeste Deutsche war Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) auf dem 13. Rang, die ebenso wie Laura Dahlmeier (Partenkirchen) als 14. die halbe Norm für Sotschi erbrachte. "Mit dem Ergebnis können wir leben und jetzt wissen wir, wo wir stehen. Ich denke, wir haben uns recht ordentlich verkauft", sagte Frauentrainer Gerald Hönig.

Gössner und Biernbacher fehlten

Geprägt waren die ersten Tage in Zentralschweden neben dem schwachen Schießen aus deutscher Sicht auch von gesundheitlichen Sorgen um die beiden Goldhoffnungen Miriam Gössner (Garmisch) und Andreas Birnbacher (Schleching).

Die 23-jährige Gössner, die bei einem Radunfall im Frühling unter anderem Frakturen an der Lendenwirbelsäule erlitten hatte, verzichtete aus Sicherheitsgründen zumindest auf einen Start im Klassiker. Birnbacher (32) war hingegen wegen einer Erkältung am Donnerstag kurzfristig abgereist und wird dem deutschen Team auch am Wochenende fehlen.

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