Exakt zehn Jahre nach ihrem ersten Triumph bei nationalen Titelkämpfen waren die Ex-Weltmeister aus Chemnitz im Berliner Erika-Hess-Eisstadion die umjubelten Stars.
"Unsere Leistung war nicht perfekt, aber es war ein Wahnsinnsgefühl, unsere Geschichte hier zu Ende gebracht zu haben", sagte Savchenko. Allerdings merkte man der gebürtigen Ukrainerin und ihrem Partner an, dass sie erst zu Wochenbeginn vom Grand-Prix-Finale aus Japan zurückgekehrt waren.
Sicher haben die Schützlinge von Trainer Ingo Steuer ihren Eintrag in die Geschichtsbücher dennoch. Mit dem achten DM-Sieg übertrumpften die beiden Sachsen Maxi Herber und Ernst Baier aus Berlin, die von 1934 bis 1936 sowie von 1938 bis 1941 den DM-Titel trugen.
Flüssige Kür mit Fehlern
Angesichts der Reisestrapazen wirkte die Olympia-Kür zur Nussknacker-Suite schon flüssig und rund, dennoch blieben Fehler nicht aus. Szolkowy: "Das Publikum hat uns warm empfangen, das hat vieles leichter gemacht.".
In Absprache mit Coach Steuer verzichteten die beiden Sachsen auf den dreifachen Wurf-Axel, wollen ihn aber als Option für Sotschi und als Waffe gegen die aktuellen Weltmeister Tatjana Wolososchar und Maxim Trankow behalten. Auch ohne das Königselement sammelte das Duo in Berlin 215,72 Punkte und lag damit deutlich vor den Ex-Meistern Maylin und Daniel Wende (Oberstdorf/Essen) sowie den letztjährigen Vize-Meistern Mari Vartmann/Aaron van Cleave (Düsseldorf/Berlin).
Liebers deklassiert Konkurrenz
Ähnlich überlegen wie Savchenko/Szolkowy deklassierte auch Peter Liebers die nationale Konkurrenz. Der für Sotschi qualifizierte Lokalmatador war trotz eines Sturzes beim vierfachen Toe-Loop eine Klasse für sich und sammelte 227,84 Punkte
Dem WM-Elften am nächsten kamen der Oberstdorfer Franz Streubel (197,83) sowie Paul Fentz aus Berlin (190,00). Im Gegensatz zu Liebers gelang dem neuen Vize-Meister der vierfache Toe-Loop.
Knapper ging es in der Eistanz-Konkurrenz zu, dennoch gab es an der verdienten Titelverteidigung von Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi keine Zweifel. Die Oberstdorfer siegten trotz eines Sturzes in der Kür mit 149,41 Punkten vor Tanja Kolbe und Stefano Caruso aus Berlin (145,26). Beide Duos haben ihre Olympia-Tickets bereits in der Tasche.