"Ich habe mir gewünscht, dass er mehr zockt. Er muss nicht unbedingt beweisen, dass er in der Loipe der Beste ist, da hat er die entscheidenden Körner gelassen", sagte der Weltmeister von 1987 im ZDF über den Weltmeister von 2013.
Frenzel, zuletzt der überragende Athlet des olympischen Winters, musste seinem Chef Recht geben. "Am Schluss haben die entscheidenden Körner gefehlt", meinte der Weltcup-Spitzenreiter. Angst, dass ich zuviele Kräfte gelassen habe, habe er indes nicht: "Jetzt ist ja auch erstmal Weihnachten."
Norwegischer Doppelsieg
Einen norwegischen Doppelsieg sicherten Magnus Moan vor Haavard Klemetsen. Dritter wurde Akito Watabe (Japan) vor Jan Schmid (Norwegen), die sich im Zielsprint gegen den nicht mehr frisch wirkenden Frenzel durchsetzten.
Der 25 Jahre alte Oberwiesenthaler Frenzel, der als Dritter in den abschließenden Langlauf gegangen war, blieb trotz des verpassten vierten Saisonsiegs noch der beste einer schwachen deutschen Mannschaft. Zweitbester DSV-Athlet war Manuel Faißt auf Platz 20. Tobias Haug (beide Baiersbronn), nach dem Springen Zweiter, fiel noch auf Platz 36 zurück.
Schwache deutsche Gesamtleistung
Johannes Rydzek und Tino Edelmann auf den Plätzen 21 und 22 enttäuschten ebenfalls. Björn Kircheisen, der zuvor in Ramsau nicht einmal die Qualifikation überstanden hatte, sammelte als 27. immerhin Weltcup-Punkte.
Im Springen hatte Frenzel mit 103,5 m noch einen Schanzenrekord aufgestellt. Klemetsen sprang zwar anderthalb Meter kürzer, hatte aber dabei die deutlich schlechteren Bedingungen, was ihm einen Vorsprung von 34 Sekunden auf Frenzel mit in die Loipe gab. Haug startete elf Sekunden hinter Klemetsen.
Frenzel mit zuviel Spitzenarbeit
Im Langlauf bildete sich schnell eine große Gruppe hinter dem führenden Klemetsen, in der Frenzel den Löwenanteil der Spitzenarbeit übernahm. Kurz nach der Halbzeit stellte das Feld Klemetsen, mittlerweile hatte auch der nur von Position 20 mit 1:02 Minuten Rückstand gestartete Moan den Anschluss geschafft. Der norwegische Ausnahme-Läufer war im Finish der deutlich Stärkste.
Weiter in der Krise steckt indes Frenzels großer Widersacher Jason Lamy Chappuis. Der Franzose, Dreifach-Weltmeister von Val di Fiemme, stürmte nach einem abermals verkorksten Sprung immerhin noch von Platz 25 auf 14 vor.
Am Sonntag steht in Schonach ein weiterer Einzelwettbewerb an.