Henkel im Sprint auf Platz zwei

SID
Andrea Henkel gewann in ihrer Karierre bereits zwei olympische Goldmedaillien
© getty

Als Andrea Henkel den ersten Einzel-Podestplatz der deutschen Biathletinnen im Olympiawinter perfekt gemacht hatte, fiel der Altmeisterin ein Stein vom Herzen.

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"Endlich funktioniert es wieder", sagte die 36-Jährige nach Rang zwei im Sprint von Antholz: "Für uns ist es schön, dass es jetzt endlich mit dem Podium geklappt hat. Und für mich persönlich ist es schön, dass ich bewiesen habe, dass ich es noch kann."

Ausgerechnet die Älteste der DSV-Skijägerinnen weckte nach ihrer fehlerfreien Schießleistung und einem ganz starken Auftritt in der Loipe 22 Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele leise Medaillenhoffnungen. Die Großbreitenbacherin musste sich nach 7,5 km bei der Sotschi-Generalprobe mit 6,7 Sekunden Rückstand nur der Überraschungssiegerin Anaïs Bescond aus Frankreich geschlagen geben. "Im Moment ist alles schön", sagte Henkel: "Ich mag Antholz einfach. Hier habe ich die meisten Podestplätze meiner Karriere geholt."

Sieg-Hoffnung für Verfolgung

Tausende Fans jubelten der Doppel-Olympiasiegerin zu, als sie aufs "Stockerl" stieg und ihre beste Saisonleistung mit einem breiten Grinsen feierte. In der Verfolgung am Samstag kann Henkel wegen ihres knappen Rückstandes auf Bescond nun sogar auf den Sieg hoffen. "Ich wäre auch zufrieden, wenn ich mich da halte, wo ich jetzt bin. Aber bis Samstag genieße ich erst mal, was ich jetzt geschafft habe", sagte die achtmalige Weltmeisterin, die ihre Karriere nach der Saison beenden wird. Mit der deutschen Staffel hatte sie in diesem Winter schon dreimal auf dem "Stockerl" gestanden.

An Sotschi will Henkel im Moment zwar noch nicht denken, doch die Zielsetzung für das letzte Highlight ihrer langen Laufbahn ist klar. "Ich will mit einer Medaille nach Hause fahren", sagte die ehemalige Gesamtweltcupsiegerin. Mit der Staffel hat Henkel bereits bewiesen, dass das möglich ist. Nun ist sie scheinbar rechtzeitig vor den Winterspielen auch für die Einzelrennen in Topform. "Ich bin mit meiner Vorbereitung zufrieden. Momentan passt alles", sagte sie.

Auch Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig, der Henkel seit vielen Jahren begleitet, war von der Leistung der Altmeisterin angetan. "Der Podestplatz ist viel wert. Es zeigt sich auch, dass Andrea am Schießstand an Stabilität gewinnt und dann auch in der Loipe mutiger wird", sagte Hönig.

Preuß bestätigt gute Form

Zum Auftakt des Weltcups in Südtirol hatte Hönig aber noch in weiterer Hinsicht Grund zur Freude: Nachwuchshoffnung Franziska Preuß (Haag) bestätigte ihre ansteigende Form und belegte am Ende den siebten Rang. Nach Platz vier in der Verfolgung von Ruhpolding durfte die 19-Jährige sogar auf den ersten Sieg ihrer noch jungen Karriere hoffen - der einzige Fehler ausgerechnet mit dem letzten Schuss verhinderte aber den Sprung nach ganz vorn.

"Der letzte Schuss ärgert mich ein bisschen. Da war ich gedanklich schon auf der Strecke", sagte Preuß: "Aber an sich bin ich sehr zufrieden. Es war total anstrengend, ich habe mein Bestes gegeben."

Männer-Sprint am Freitag

In der Höhe von Antholz, vergleichbar mit den Bedingungen in den Bergen von Sotschi, zeigte auch Laura Dahlmeier (Partenkirchen) trotz zweier Schießfehler und des 21. Ranges eine ansprechende Leistung. Vor allem in der letzten Runde griff die 20-Jährige voll an, holte Platz um Platz auf. "Vor allem die ansteigende Laufform macht mir Mut. Es war noch nicht perfekt, aber das Laufen wird immer besser", sagte Dahlmeier.

Fortgesetzt wird der Weltcup am Freitag (14.50 Uhr/ARD) mit dem Sprint der Männer. Nach zuletzt schwachen Auftritten bei den Heim-Weltcups in Oberhof und Ruhpolding geht es für Andreas Birnbacher und Co. in Südtirol um das zweite Einzelpodest des Olympiawinters. "Wir hoffen auf gute Komplexleistungen, dass es endlich wieder im Schießen und Laufen gleichermaßen funktioniert", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang.

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