"Obwohl in Hamar alle Strecken auf dem Programm stehen, werde ich mich auf die 3000 und 5000 m konzentrieren. Dort möchte ich auch bei Olympia um die Medaillen laufen ", sagte Pechstein vor dem Mehrkampf-Programm. Die Berlinerin stand in diesem Winter bei jedem Weltcup über die langen Kanten auf dem Podium und ist in am Schwarzen Meer neben Sprinterin Jenny Wolf die einzige echte deutsche Medaillenhoffnung.
"Ich bin selbst gespannt, ob ich wieder ganz vorne mitlaufen kann", sagte Pechstein, für die das Wikingerschiff in Norwegen eine besondere Bedeutung hat. 1994 holte sie dort bei Olympia in Lillehammer Gold über 5000 m. Im Jahr 2009 wurden bei ihr in Hamar dann die erhöhten Blutwerte festgestellt, die zu ihrer zweijährigen Sperre durch den Weltverband "ISU" führten.
"Im Gegensatz zu anderen Läuferinnen wollte Claudia die EM unbedingt noch mitnehmen", sagte Bundestrainer Markus Eicher über den Ehrgeiz seiner Veteranin. Siegchancen räumt Eicher seiner Vorläuferin aber nicht ein: "Dazu sind die Niederländerinnen zu stark. Ich denke, die große Favoritin ist Ireen Wüst."
Bay kämpft um achten Startplatz
Neben Pechstein, die schon elf EM-Medaillen in der heimischen Vitrine liegen hat, ist als einzige deutsche Frau in Hamar Jennifer Bay am Start. Die Dresdnerin kämpft im Fernduell mit der Berlinerin Jennifer Plate um den achten und letzten Startplatz im deutschen Olympia-Team. Bislang nominiert sind neben Pechstein Monique Angermüller, Jenny Wolf, Bente Kraus, Gabriele Hirschbichler, Stephanie Beckert und Judith Hesse .
Bei den Männern darf Robert Lehmann noch auf ein Sotschi-Ticket hoffen. "Wir stellen das erste Ersatzteam für den Teamwettbewerb. Darüber könnte sich Robert noch qualifizieren", sagte Eicher. Dazu benötigt der Routinier in Hamar allerdings gute Ergebnisse. Bislang hat die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft fünf Männer für die Winterspiele nominiert: Patrick Beckert, Moritz Geisreiter, Alexander Baumgärtner, Nico Ihle und Samuel Schwarz.