Ihren ersten Saisonsieg holte sich die Amerikanerin Kikkan Randall, die sich überlegen vor Laurien van der Graaff (Schweiz) und Ingvild Flugstad Östberg (Norwegen) durchsetzte.
Herrmann hatte zuvor bei fünf Sprints viermal das Podium erreicht. In Nove Mesto erwies sich jedoch schon der Weg ins Finale als holprig. In der Qualifikation landete die deutsche Sprint-Königin zunächst nur auf dem 20. Platz, auch das Viertel- und Halbfinale überstand sie denkbar knapp. Am Ende reichte es jedoch erneut zum Sprung unter die besten Sechs.
Die Führung im Sprint-Weltcup verteidigte Herrmann immerhin souverän, mit 282 Punkten liegt sie vor Östberg (241) und Randall (237). Herrmann kann in diesem Winter als erste Deutsche die kleine Kristallkugel gewinnen. Die bisher beste Platzierung einer DSV-Starterin hatte Manuela Henkel in der Saison 2000/2001 mit Rang drei geschafft. Im Gesamtweltcup kletterte Herrmann zudem auf den neunten Platz.
Männer laufen hinterher
"Die Wettkämpfe Mann gegen Mann, Frau gegen Frau sind wichtig, um das Selbstbewusstsein zu stärken", hatte Bundestrainer Frank Ullrich vor den Rennen gesagt. Seine übrigen Athleten schafften das nur zum Teil: Hanna Kolb (Buchenberg/14.), Sandra Ringwald (Schonach/21.) und Lucia Anger (Oberstdorf/27.) schieden im Viertelfinale aus. Topstars wie Justyna Kowalczyk (Polen) und Maiken Caspersen Falla (Norwegen) blieben sogar in der Qualifikation hängen, die zwölfmalige Weltmeisterin Marit Björgen (Norwegen) war erst gar nicht am Start.
Bei den Männern überstand aus deutscher Sicht nur Josef Wenzl (Zwiesel) die Qualifikation, im anschließenden Viertelfinale war jedoch mit Platz 15 Endstation für den 29-Jährigen. Den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere feierte der Russe Sergej Ustjugow vor Federico Pellegrino (Ialien) und Alexej Petuchow (Russland).
Nicht in Tschechien am Start war die von einer Erkältung geschwächte Nicole Fessel. Die Routiniers Tobias Angerer und Claudia Nystad, die bislang noch nicht die Olympia-Norm erfüllt haben, verzichteten ebenfalls auf das Sprint-Wochenende, um sich auf die Distanzrennen am kommenden Wochenende im polnischen Szklarska Poreba zu konzentrieren.