Schempp siegt im Sprint

SID
Simon Schempp gewann in einem Herzschlag-Finale vor Lukas Hofer
© getty

Simon Schempp hat den deutschen Biathleten im Sprint von Antholz den ersten Einzelsieg im Olympiawinter beschert. Arnd Peiffer wurde Dritter.

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Nach dem besten Rennen seiner Karriere wusste Simon Schempp gar nicht wohin mit seiner Freude. "Unglaublich! Das ist Wahnsinn und gibt richtig Selbstvertrauen für die Olympischen Spiele", sagte der 25-Jährige nach dem ersten Biathlon-Weltcupsieg seiner Laufbahn. Im italienischen Antholz siegte der Uhinger im Sprint nach einer Galavorstellung zusammen mit dem zeitgleichen Italiener Lukas Hofer. Arnd Peiffer rundete das beste Resultat der deutschen Männer seit fast drei Jahren auf Rang drei ab.

"Wir sind definitiv auf dem richtigen Weg. Mit zwei Deutschen auf dem Podium können wir sehr zufrieden sein", sagte der fehlerfreie Schempp. 21 Tage vor den Winterspielen in Sotschi (7. bis 23. Februar) meldeten die zuletzt arg in die Kritik geratenen DSV-Skijäger damit ihre Medaillenansprüche für den Saisonhöhepunkt an. "Wir sind bereit für Olympia", meinte Peiffer. Zuletzt hatten in Andreas Birnbacher und Alexander Wolf am 17. März 2011 in Oslo zwei Deutsche zusammen auf dem Podest gestanden.

Zwei Sieger nach Zeitkorrektur

Zunächst war Schempp alleiniger Sieger des Rennens, doch nach einer Zeitkorrektur wurde Hofers anfänglicher Rückstand von 0,3 Sekunden gestrichen. Bei Schempps Zieleinlauf hatte ein anderer Läufer die Zeitnahme blockiert und so für ein falsches Ergebnis gesorgt. Den Mixedstaffel-Weltmeister von 2010 störte das im Schneegestöber von Südtirol aber nicht. "Ich habe lange Anlauf genommen, damit es endlich mit dem Sieg klappt, das ist jetzt umso schöner", sagte Schempp.

Den Saisonstart in Östersund hatte er wegen einer Krankheit noch verpasst, kam dann aber immer besser in Fahrt und war zuletzt in den Top 10 mehrfach bester Deutscher. "Es ist etwas ganz Besonderes, hier zu gewinnen. Das hier ist in der Höhe, genau wie in Sotschi, es ist also eine tolle Vorbereitung und natürlich auch der letzte Weltcup", sagte Schempp, der von seiner ersten Olympia-Medaille träumen darf.

Als Führender ins Verfolgungsrennen

Am Samstag geht der Bayer außerdem auch als Erster in das Verfolgungsrennen und kann ein weiteres Mal auf das "Stockerl" laufen. Auch der ehemalige Sprint-Weltmeister Peiffer hat beste Chancen auf ein neuerliches Topresultat. "Wir beiden Deutschen können richtig gut zusammen arbeiten. Es wäre schön, wenn es morgen noch mal so ausgehen würde", sagte Schempp.

Erik Lesser hatte als Zweiter bislang den einzigen deutschen Podestplatz der Männer in diesem Winter eingefahren, zuletzt lief es im Team bei den Heim-Weltcups nur durchwachsen. Einzig die Staffel wusste mit zwei zweiten Plätzen zu überzeugen. "Jetzt ist es super, dass wir gleich mit zwei Leuten vorne sind", meinte der ebenfalls fehlerfreie Peiffer, der mehr als ein Jahr nicht an einer Siegerehrung teilnehmen durfte. Er hatte nur 4,6 Sekunden Rückstand auf die beiden Gewinner.

Stephan und Lesser patzen am Schießstand

Christoph Stephan (Oberhof/ein Fehler) und Erik Lesser (Frankenhain/2) patzten im Vergleich zu ihren Teamkollegen am Schießstand. Weil beide aber in der Loipe gut unterwegs waren, schafften sie es auf den Rängen zwölf und 18 ebenfalls unter die besten 20 - und das ist mit Blick auf Sotschi wichtig.

Denn in der Höhe von Antholz geht es für die DSV-Skijäger auch noch um die Qualifikation für das olympische Massenstartrennen. Dort sind nach den Rennen in Italien nur die ersten 15 im Weltcup sicher dabei, der Rest muss sich durch gute Ergebnisse in Sotschi qualifizieren.

Am Samstag stehen die Jagdrennen an. Bei den Frauen (ab 11.45 Uhr/ARD) hat Andrea Henkel nach ihrem zweiten Rang im Sprint am Donnerstag beste Chancen auf eine weitere Spitzenleistung. Die achtmalige Weltmeisterin geht mit nur 6,7 Sekunden Rückstand auf die Französin Anaïs Bescond in die Loipe.

Zum Abschluss kommt es am Sonntag in Tirol zu den letzten Staffelrennen vor den Winterspielen in Russland.

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