Olympia ist aber nicht in Gefahr

SID
Felix Neureuther will bei Olympia 2014 seine erste Medaille gewinnen
© getty

Ski-Rennläufer Felix Neureuther erwägt einen Verzicht auf die Generalprobe für die Olympischen Spiele. Wegen seiner Rückenprobleme wird den Riesenslalom am kommenden Sonntag im Schweizer St. Moritz womöglich auslassen.

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"Schladming war die Grenze von der Belastung her. Ich brauche jetzt Ruhe und muss halt mal schauen, ob ich in St. Moritz am Start stehe oder nicht", sagte Neureuther am Freitag dem SID. Vor dem ersten geplanten Start in Sotschi am 19. Februar im Riesenslalom ist das Rennen am kommenden Sonntag der letzte Weltcup-Wettbewerb vor Olympia (7. bis 23. Februar).

Olympia selbst sei allerdings nicht in Gefahr, versicherte der Vize-Weltmeister im Slalom von 2013. "Ein bisschen Pause, und dann geht's schon wieder." Für St. Moritz allerdings reiche sein derzeitiger Zustand nicht. "So wie es jetzt ist, könnte ich definitiv nicht, aber vielleicht wird's ja noch", sagte der dreifache Saisonsieger am frühen Freitagnachmittag dem "SID".

Kein Risiko vor Olympia

Neureuther will wegen Olympia nichts riskieren: "Es steht ein sehr großes Sportfest an Mitte Februar, da will ich absolut fit am Start stehen. Deshalb muss man jetzt halt abwägen, wieviel Sinn es für mich macht, in St. Moritz zu starten, weil ich sonst vielleicht doch sehr viel mehr kaputt machen könnte, als es jetzt schon der Fall ist."

Gesundheitliche Probleme begleiten Neureuther schon seine gesamte sportliche Laufbahn. Immer wieder musste er sich unter anderem wegen Bandscheibenvorfällen am Rücken behandeln lassen. Im Dezember erlitt er bei einem Sturz eine Rückenprellung. Vor der Saison hatte er wegen einer Sprunggelenksoperation länger als geplant pausieren müssen.

Trotz der Probleme hat Neureuther immer wieder auf die Zähne gebissen - und hat vor allem seit dem vergangenen Winter so viel Erfolg wie nie. Bei der WM in Schladming vergangenen Februar fuhr er mit Schmerzmittel und gewann zunächst Bronze mit der Mannschaft, dann Silber im Slalom. Im Dezember ramponierte er sich auch den Daumen - und siegte seitdem dreimal im Weltcup.

Behandlung beim Bayern-Arzt

Am Mittwoch war Neureuther wegen seiner chronischen Probleme bereits in Behandlung bei Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, am Freitag fuhr er zur Behandlung bei seinem Physiotherapeuten an den Schliersee: "Der Rücken ist bei mir leider ein ständiger Begleiter. Auf den muss ich extrem aufpassen, es gibt auch noch ein Leben nach dem Sport."

Angesichts der Belastung will Neureuther nach der Saison auf jeden Fall eine längere Pause einlegen: "Ich fahre so viele Tausende Kilometer im Jahr zu Behandlungen, Physios, Heilpraktikern, Osteopathen, Ärzten. Es kostet so viel Energie, immer wieder gesund und fit zu werden. Deswegen habe ich auch gesagt, ich muss nach der Saison mal eine Auszeit nehmen."