"Ja, ich kann's noch!", schien der dreimalige Weltmeister von Schladming 2013 nach seinem Sieg bei der Super-Kombination im Schweizer Wengen zu rufen. Mit seinem 20. Erfolg im Weltcup befreite sich der Mitfavorit auf gleich mehrere Olympiamedaillen drei Wochen vor Beginn der Winterspiele in Sotschi aus einem tiefen Leistungsloch.
Nur bei zwei der zurückliegenden sieben Weltcup-Rennen war Ligety unter die besten 30 gefahren, gleich viermal sogar ausgeschieden. Nur einmal kam er in diesem Zeitraum aufs "Stockerl", als Dritter beim Riesenslalom in Alta Badia kurz vor Weihnachten - in jener Disziplin, in der er der Konkurrenz zum Saisonauftakt in Sölden noch fast eine Sekunde abgenommen hatte. "Der Ligety fängt an zu Grübeln", raunte die Szene.
Von wegen! Mit einer "konservativen" Slalom-Vorstellung (Ligety) legte der Super-Komi-Weltmeister und Olympiasieger in der klassischen Kombination von 2006 auf dem "Männlichen" in Wengen den Grundstein für seinen dritten Saisonsieg. 1,22 Sekunden hinter dem Franzosen Alexis Pinturault war er Zweiter.
Andreas Sander mit schwacher Leistung
Nach der Abfahrt am "Lauberhorn" lag er dann 0,22 Sekunden vor dem Vorjahressieger - und hatte nach 19 Siegen im Riesenslalom endlich auch eine Weltcup-Kombi gewonnen.
"Es ist schön, in der Kombination auch im Weltcup zu gewinnen", sagte er danach: "Ich habe gewusst, ich kann in der Abfahrt ein bisschen Zeit gutmachen."
Platz drei ging an den Kroaten Natko Zrncic-Dim (1,08 Sekunden zurück). Der Ennepetaler Andreas Sander hatte nach einem schwachen Slalom mit Platz 40 keine Chance mehr auf eine vordere Platzierung.
Nach einer indiskutablen Vorstellung in der Abfahrt reihte er sich mit einem Rückstand von 10,51 Sekunden auf Ligety auf Platz 39 ein - in einem Feld von 42 Klassifizierten. Josef Ferstl aus Hammer war bereits im Slalom ausgeschieden.