Herrmann Zweite bei Generalprobe

SID
Denise Herrmann zeigte eine starke Leistung
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Die Sprint-Asse Denise Herrmann und Josef Wenzl haben den deutschen Skilangläufern mit zwei Podestplätzen eine nahezu perfekte Generalprobe für die Winterspiele beschert. Während Herrmann beim Weltcup im italienischen Toblach als starke Zweite nur Superstar Marit Björgen (Norwegen) den Vortritt lassen musste, kam Wenzl auf den guten dritten Rang. Beide fahren als Träger des Roten Trikots des besten Sprinters nach Sotschi.

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"Ich hatte ein Wahnsinns-Material und bin auf der letzten Abfahrt an allen vorbeigeflogen", sagte Herrmann nach dem hochklassig besetzten Finale. Im achten Sprint des Winters landete die 25-Jährige zum sechsten Mal auf dem Podest, die erhoffte Einzel-Medaille bei Olympia scheint zum Greifen nahe. "Ich bin heute am Start nicht so gut weggekommen. Aber ich bin ruhig geblieben, und das ist ganz gut aufgegangen", sagte Herrmann.

Für den ersten deutschen Sprint-Sieg seit Evi Sachenbacher-Stehle im Dezember 2001 fehlten ihr am Ende ganze 0,42 Sekunden auf die zwölfmalige Weltmeisterin Björgen. Rang drei ging an Ingvild Flugstad Östberg aus Norwegen. Herrmann kann in diesem Winter als erste Deutsche die kleine Kristallkugel der besten Sprinterin gewinnen, im Gesamtweltcup ist sie nun schon Fünfte.

Bei den Männern eroberte Wenzl mit dem zweiten Podestplatz in Folge das Rote Trikot. Der 29-Jährige musste sich nur den Norwegern Ola Vigen Hattestad und Eirik Brandsdal geschlagen geben. Die deutsche Olympia-Hoffnung hatte schon vor zwei Wochen mit Platz zwei im polnischen Szklarska Poreba überzeugt. Mit 256 Punkten liegt er nun vor Federico Pellegrino (243) aus Italien.

Positive Entwicklung

Auf den längeren Distanzen hatten die Deutschen am Samstag zumindest aufsteigende Tendenz gezeigt. Allen voran Stefanie Böhler (Ibach) ließ mit Rang zehn im Klassikrennen über zehn Kilometer aufhorchen. "Ich bin sehr zufrieden. Ich wusste, dass ich mitlaufen kann", sagte die 32-Jährige, die erst auf den letzten Drücker ihr Olympia-Ticket gelöst hatte.

Während Björgen auch hier nicht zu schlagen war, rundeten Nicole Fessel (Oberstdorf) und Claudia Nystad (Oberwiesenthal) an ihrem 36. Geburtstag auf den Rängen 14 und 16 das ordentliche Ergebnis ab. "Man sieht, dass die Mädels heiß sind. Wir können hoffnungsvoll zu den Olympischen Spielen fahren, auch wenn wir nicht die Favoriten sind", sagte Bundestrainer Frank Ullrich.

Die deutschen Männer verpassten über 15 Kilometer dagegen die Top 10. Hannes Dotzler (Sonthofen) und Axel Teichmann (Bad Lobenstein) belegten die Plätze 13 und 14. Der Sieg ging an den Russen Alexander Legkow vor Olympiasieger Dario Cologna (Schweiz), der nach zweimonatiger Verletzungspause seinen ersten Weltcup des Winters bestritt.

Erstmals um olympische Medaillen geht es für die Langläuferinnen schon am Samstag beim Skiathlon, einen Tag später sind auch die Männer am Start. Bei Herrmann ist spätestens seit dem zweiten Platz in Toblach die Vorfreude riesig: "Morgen werde ich die Koffer packen, eine Trommel Wäsche waschen - und dann geht es los in Richtung Sotschi."

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