DSV-Quartett auf Rang zwei

SID
Nach Gold in Sotschi war es dieses Mal der zweite Platz
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Die deutschen Skispringer sind im ersten Teamwettbewerb nach dem überraschenden Olympiasieg dank einer starken Aufholjagd auf das Podest geflogen. Die Gold-Formation Severin Freund, Andreas Wellinger, Marinus Kraus und Andreas Wank landete im finnischen Lahti mit 960,8 Punkten auf dem zweiten Rang

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Dank einer furiosen Aufholjagd und einer Flugshow von Severin Freund sind die deutschen Skispringer beim Weltcup im finnischen Lahti noch auf das Podest gesegelt. Zwölf Tage nach ihrem Gold-Coup von Sotschi mussten sich die DSV-Adler mit 960,8 Punkten nur dem Olympia-Zweiten Österreich (973,5) geschlagen geben. Freund, der zuletzt zwei Einzel-Siege in Folge gefeiert hatte, machte als letzter Springer der deutschen Mannschaft gleich zwei Plätze gut.

Nach zwei von acht Sprüngen hatte die Gold-Formation Freund, Andreas Wellinger, Marinus Kraus und Andreas Wank nur auf dem achten Rang gelegen, sich dann aber Schritt für Schritt nach vorne gearbeitet. Am Ende war einzig der alte Rivale Österreich, der in Sotschi noch knapp das Nachsehen gehabt hatte, mit Gregor Schlierenzauer, Thomas Diethart, Stefan Kraft und Michael Hayböck zu stark. Für die Austria-Adler war es der erste Teamsieg im Weltcup seit März 2012.

Patzer trotz Rückenwind

Dritter wurde bei schwierigen Windbedingungen Norwegen (960,3). Die zuletzt dreimal in Folge siegreichen Slowenen (951,6) um den Olympia-Zweiten Peter Prevc mussten sich mit dem vierten Platz begnügen.

Auf der WM-Schanze von 2017 sah es zunächst sogar nach einem deutschen Debakel aus. Bei starkem Rückenwind patzten sowohl Wank (Oberhof) als auch Kraus (Oberaudorf), nach zwei Sprüngen drohte dem Team das Verpassen des zweiten Durchgangs. Wellinger (Ruhpolding) und der erneut überragende Freund (Rastbüchl) sicherten zur Halbzeit immerhin Rang fünf.

"Vom Tisch war das wieder ein super Sprung, auch wenn ich im Flug ein paar Meter verloren habe", sagte Freund nach seinem Flug auf 130,5 Meter - dem besten des ersten Durchgangs. Eine Stunde und viele Windunterbrechungen später segelte der Niederbayer auf 127,5 Meter und unterstrich seine aktuelle Topform. Am Sonntag (14.00/ARD und Eurosport) kann Freund seinen dritten Einzel-Sieg in Folge einfahren, zuletzt war das Sven Hannawald bei seinem Grand Slam im Rahmen der Vierschanzentournee 2001/2002 gelungen.

Wank gibt Richtung vor

Schlussspringer Freund vollendete, was seine Teamkollegen im zweiten Durchgang vorbereitet hatten. Allen voran Wank zeigte sich deutlich verbessert und führte das Team bis auf Rang vier. "Man brauchte heute das Glück, unten Aufwind zu haben. Ansonsten sind schnell 10, 15 Meter weg. Im ersten Durchgang war es schwierig, der zweite hat besser gepasst", sagte Wank.

Überraschend stark präsentierten sich auch die Gastgeber: Vor allem dank eines starken Anssi Koivuranta belegte Finnland (925,5) den guten fünften Platz. Nur zu Rang sieben reichte es für das polnische Quartett (886,7) um Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch.

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