"Ich brauche Erholung und Abstand", sagte der 29-Jährige der "Bild"-Zeitung über seine bevorstehende Auszeit, die er "wahrscheinlich" in den USA verbringen wird.
Dort wolle er sich über seine Zukunft Gedanken machen, fügte Neureuther an: "Wenn ich dann nach vier bis sechs Wochen zurückkomme, werde ich meinen Entschluss bekannt geben. Alles ist möglich."
Einen Tag nach seinem unglücklichen Aus beim Olympia-Slalom in Sotschi am 22. Februar hatte Neureuther noch betont, weiterfahren zu wollen. "Ich würde sehr gerne 2018 starten, aber das ist natürlich nicht planbar. Man muss sehen, wie der Körper mitmacht", sagte er zuletzt in der "Sport Bild".
Auch die Verantwortlichen des Deutschen Skiverbandes (DSV) gehen fest davon aus, mit ihrem besten Athleten nach dessen Auszeit für die WM-Saison 2014/15 planen zu können. Ein Karriereende sei in den Gesprächen nach Olympia "nie ein Thema gewesen", sagte Alpindirektor Wolfgang Maier dem "SID".
Konzentration auf den Weltcup
Zunächst stehen für Neureuther noch die beiden Weltcup-Rennen am Wochenende im slowenischen Kranjska Gora sowie zwei weitere Torläufe beim Weltcup-Finale in der kommenden Woche in Lenzerheide/Schweiz an.
"Mein körperlicher Zustand ist nicht optimal", sagte er jetzt mit Blick auf seinen Autounfall vor drei Wochen: "Es wird noch dauern, bis der Rücken wieder in Ordnung ist. Aber den Rest der Saison werde ich schon durchstehen."
Neureuther hadert noch immer mit den unglücklichen Umständen seines Auftritts in Sotschi: "Ich habe versucht abzuschalten, aber die Gedanken, dass ich ohne den Unfall hätte gewinnen können, gehen nicht aus dem Kopf. Es ist extrem bitter, macht mich traurig."
Geschwächt von den Nachwirkungen seines Autounfalls war Neureuther im olympischen Riesenslalom zunächst auf einen guten achten Platz gefahren. In seiner Spezialdisziplin Slalom schied er dann jedoch im zweiten Durchgang auf Medaillenkurs liegend aus.