Eisschnellläuferin Jenny Wolf hat sich bei ihrem letzten Weltcup-Auftritt in Deutschland mit einem Podestplatz über 500 m vom heimischen Publikum verabschiedet. Die 35 Jahre alte Berlinerin landete in Inzell auf ihrer Spezialstrecke in 37,89 Sekunden auf dem dritten Platz.
"Das war ein sehr schöner Abschluss, es hat Spaß gemacht", sagte Wolf, die am Freitag Fünfte über die gleiche Distanz geworden war: "Der Angang war deutlich besser, ich hatte ein schönes Polster an Geschwindigkeit."
Die deutsche Meisterin Judith Hesse (Erfurt) musste sich nach ihrem zweiten Platz zum Auftakt im direkten Duell mit Wolf in 38,25 Sekunden mit dem siebten Rang begnügen.
Richardson siegt
In Abwesenheit von Olympiasiegerin Le Sang-Hwa (Südkorea) ging der Sieg erneut an die Amerikanerin Heather Richardson, die sich in 37,70 durchsetzte. Den zweiten Rang sicherte sich die Olympiazweite Olga Fatkulina (Russland/37,84).
Denise Roth (Mylau/39,03) landete auf dem 16. Platz, Jennifer Plate (Berlin/39,15) belegte Rang 18. Nachwuchsläuferin Katja Franzen (Grefrath) beendete ihr zweites Weltcup-Rennen auf dem 23. und letzten Platz (40,46).
Zweiter Podestplatz für Ihle
Nico Ihle hat seine starke Olympia-Form auf das heimische Eis übertragen und ist in Inzell zum zweiten Mal in seiner Karriere auf das Weltcup-Podest gesprintet. Über 500 m lief der Chemnitzer am Samstag in 35,10 Sekunden auf den dritten Platz.
Ihle musste sich nur dem Olympiadritten Ronald Mulder (Niederlande/34,96) und Gilmore Junio (Kanada/35,02) geschlagen geben.
"Das ist natürlich der Wahnsinn. Ich bin motiviert von den Olympischen Spielen abgereist und habe mir gesagt, 'jetzt erst recht'", sagte Ihle. Der 28-Jährige hatte bei den Winterspielen über die Kurzdistanz den achten Platz belegt, über 1000 m verpasste er als Vierter nur knapp eine Medaille. "Ich musste meine Form nur halten, das ist mir gelungen", sagte Ihle.
Enttäuschung für Pechstein
Claudia Pechstein hat bei ihrem ersten Auftritt nach den Olympischen Winterspielen in Sotschi einen Podestplatz deutlich verpasst. Die 42-jährige, die zuletzt aufgrund eines Infekts nicht richtig trainieren konnte, musste sich beim Heim-Weltcup in Inzell über 3000 m in 4:07,11 Minuten mit dem siebten Platz begnügen.
Der Sieg ging an Olympiasiegerin Ireen Wüst (Niederlande/4:01,52), die Martina Sablikova (Tschechien/4:04,00) und Yvonne Nauta (Niederlande/4:04,44) auf die Plätze verwies. Bente Kraus (Berlin/4:10,66) belegte den zehnten Rang.
Beckert verpasst das Finale
Für Stephanie Beckert ist die Saison nach einer weiteren Enttäuschung vorzeitig beendet. Beim Heim-Weltcup in Inzell kam die 25 Jahre alte Erfurterin über 3000 m in der B-Gruppe in 4:14,39 Minuten nur auf den neunten Platz und verpasste damit auch ihr Ticket für das Weltcup-Finale am kommenden Wochenende in Heerenveen. Beckert musste sich auch Isabell Ost (Berlin/4:13,86) geschlagen geben.
Beckert befindet sich seit rund einem Jahr in einem Formtief. Als ausschlaggebend gilt der Dauerrstreit mit ihrer Rivalin Claudia Pechstein, der beim Weltcup-Finale 2013 eskaliert war.
Die fünfmalige Olympiasiegerin Pechstein hatte der als sensibel geltenden Beckert via Facebook "Arbeitsverweigerung" in der Teamverfolgung vorgeworfen. Was folgte, war eine öffentliche Schlammschlacht und der WM-Rückzug Beckerts aus der Teamverfolgung.
Bei den Winterspielen in Sotschi reichte es für die Team-Olympiasiegerin von Vancouver 2010 nur zum 17. Platz über 3000 m, über 5000 m landete sie auf dem achten Rang.