Das Ende seiner imposanten Serie nahm Skispringer Severin Freund gelassen zur Kenntnis. Nach sechs Podestplätzen im Einzel-Weltcup in Folge landete der Mannschafts-Olympiasieger aus Rastbüchl in Trondheim nach Sprüngen auf 126 und 135,5 m mit 248,5 Punkten beim Heimsieg des Norwegers Anders Bardal (269,3) auf dem siebten Rang. "Das ist nicht so tragisch", sagte Freund.
Drei Springen vor Saisonende belegt der 25-Jährige im Gesamtweltcup weiterhin Rang drei, der angepeilte Platz auf dem Podium ist in greifbarer Nähe. "Er ist in guter Verfassung und hat es selber in der Hand", sagte Bundestrainer Werner Schuster dem "SID". Schon am Sonntag in Oslo will Freund wieder angreifen. Schuster traut ihm sogar den vierten Saisonsieg zu: "Er hat dort noch nie gewonnen, aber vielleicht kann er ja am Sonntag mal zum König gehen."
Bedingungen schwierig
Freund war in Trondheim bei schwierigen äußeren Bedingungen mit wechselndem Wind und teils starkem Regen erneut bester DSV-Adler. An seine fantastische Leistung aus der Qualifikation, als er mit 141,5 m Schanzenrekord gesprungen war, knüpfte er im ersten Durchgang aber nicht an. Von Platz 22 arbeitete sich Freund aber noch deutlich nach vorne.
Die restlichen deutschen Springer enttäuschten, die Formkurve nach den Olympischen Winterspielen zeigt weiter deutlich nach unten. Marinus Kraus (Oberaudorf/231,4) kam auf den 24. Platz, Andreas Wank (Oberhof/230,0) landete auf Rang 26. Andreas Wellinger (Ruhpolding), Richard Freitag (Aue) und Michael Neumayer (Berchtesgaden) verpassten nach schwachen Sprüngen sogar den zweiten Durchgang. "Wir sind als Team nicht gut gesprungen", stellte Schuster fest.
Stoch baut Führung aus
Seine Führung im Gesamtweltcup baute Kamil Stoch aus. Der polnische Doppel-Olympiasieger belegte mit 245,6 Zählern zwar nur den neunten Platz, profitierte aber von der schwachen Vorstellung seines Verfolgers Peter Prevc (Slowenien), der den zweiten Durchgang verpasste. Stoch führt mit 1260 Zählern vor Prevc (1128), dahinter folgen Freund (1023) und Noriaki Kasai (927).
Der japanische Routinier wurde in Trondheim mit 261,4 Punkten Dritter hinter Bardal und dem Österreicher Andreas Kofler (264,9). Bardal sorgte mit Sprüngen auf 136,5 und 131 m für den ersten Sieg eines norwegischen Skispringers in der Heimat seit elf Jahren.