DSV stellt sich neu auf

SID
Mathias Berthold kehrt nach vier Jahren zum deutschen Ski-Verband zurück
© getty

Die Aufarbeitung der Olympischen Spiele in Sotschi hat erste Änderungen gebracht. Der Deutsche Skiverband stellt sich in zwei wichtigen Teilbereichen neu auf.

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Bei den Alpin-Herren soll Rückkehrer Mathias Berthold für Erfolge sorgen, im Biathlon ruhen die Hoffnungen auf neuen Strukturen und klaren Hierarchien: Nach dem durchwachsenen Abschneiden bei den Olympischen Spielen hat sich der Deutsche Skiverband (DSV) auf wichtigen Schlüsselpositionen neu aufgestellt.

Wie der Verband nach der Cheftrainerklausur mitteilte, wird der Österreicher Berthold erwartungsgemäß Nachfolger von Karlheinz Waibel als Ski-Alpin-Cheftrainer der Männer.

Bei den Biathleten wurde die Struktur deutlich verschlankt. Anstatt fünf sind in Zukunft nur noch zwei Trainer für die deutschen Weltcup-Teams verantwortlich.

Kirchner alleinverantwortlich

Der Cheftrainerposten des scheidenden Uwe Müssiggang wird nicht neu besetzt, für die Männer ist nun alleinig Mark Kirchner zuständig, Fritz Fischer beendet aus Altersgründen seine internationale Trainertätigkeit.

Bei den Frauen wird Gerald Hönig Alleinverantwortlicher. Der ehemalige Olympiasieger Ricco Groß, zuletzt neben Hönig für das Weltcup-Team der Damen zuständig, wird seinen Posten räumen und in Zukunft das IBU-Cup-Team übernehmen.

Zuletzt hatte es vor allem im Damenbereich teils heftige Kritik an den Trainern gegeben - unter anderem auch von der zurückgetretenen Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner.Diese hatte von einer "riesengroßen Kluft zwischen Sportlern und Trainern" gesprochen und vor allem den zwischenmenschlichen Umgang kritisiert.

Bei Olympia waren die deutschen Frauen erstmals ohne Medaille geblieben. Der Dopingfall von Evi Sachenbacher-Stehle sorgte für zusätzliche Negativschlagzeilen.

Pfüller: "Bereiche enger verzahnen"

"Mit der Neuordnung im Biathlon wollen wir insbesondere für den Damenbereich die Weichen für den nächsten erfolgreichen Olympiazyklus stellen", sagte DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller: "Mit Gerald Hönig im Weltcup und Ricco Groß auf IBU-Cup-Ebene haben wir zwei erfahrene Trainer in der Verantwortung, die zukünftig beide Bereiche noch enger miteinander verzahnen und abstimmen werden."

Berthold ist beim DSV ebenfalls ein bekanntes Gesicht. Ab 2003 war er Techniktrainer und zwischen 2006 und 2010 hatte er als Cheftrainer der Frauen-Mannschaft fungiert und war unter anderem mitverantwortlich für drei Goldmedaillen bei Olympia in Vancouver. Im zurückliegenden Olympia-Zyklus betreute Berthold die österreichischen Männer.

"Ich freue mich auf die Rückkehr und die zukünftige Arbeit. Charly Waibel hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet, und ich übernehme eine intakte Mannschaft", sagte er.

Unbeantwortet ist vorerst weiterhin die Zukunft von Frauen-Cheftrainer Thomas Stauffer, bei dem die Zeichen zuletzt auf Abschied gestanden hatten.

Stemmer übernimmt Ski-Crosser

Ebenso unklar ist die Situation bei Frauen-Techniktrainer Christian Schwaiger, dem wichtigsten Betreuer der zurückgetretenen dreimaligen Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, der als möglicher neuer Männer-Chef der Österreicher gehandelt wird.

Der DSV ernannte überdies Peter Stemmer zum neuen Coach des Weltcup-Teams der Ski Crosser. Stemmer, bisher im Europacup tätig, folgt auf Alexander Böhme. Außerdem stellte der Verband wie erwartet die Finanzierung der Ski Freestyler teilweise ein.

Die Disziplin wurde unter das Dach der DSV-Sportentwicklung geschoben. Grund dafür seien wirtschaftliche Gesichtspunkte, eine punktuelle Förderung einzelner Athleten sei unter gewissen Bedingungen aber auch zukünftig möglich.

Keine Veränderungen auf den Cheftrainerpositionen gab es im Langlauf (Frank Ullrich), Nordische Kombination (Hermann Weinbuch) und Skispringen (Männer: Werner Schuster/Frauen: Andreas Bauer)

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