Sachenbacher-Stehle beendet Karriere

SID
Evi Sachenbacher-Stehle hat überraschend ihr Karriere-Ende bekanntgegeben
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Selbst die Verkürzung ihrer Dopingsperre konnte Evi Sachenbacher-Stehle nicht mehr zur Fortsetzung ihrer Karriere bewegen. 16 Tage nach dem CAS-Urteil verkündete die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin am Sonntagabend in der ARD-Sportschau das Ende ihrer aktiven Laufbahn. Der einstigen Strahlefrau des deutschen Wintersports fehlte nach eigener Aussage die Kraft, um erneut in den Biathlon-Weltcup zurückzukehren.

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"Ich habe meine Schlüsse daraus gezogen. Ich fühle mich nicht in der Lage den Winter so zu bestreiten, dass ich meinen Ansprüchen genüge, und deswegen habe ich mich dazu entschlossen, dass ich meine aktive Karriere beenden werde", sagte die 34 Jahre alte Sachenbacher-Stehle und ergänzte: "Drei Monate Training fehlen, die letzten Monate haben sehr viel Kraft gekostet. Man ist mit mir auch menschlich nicht immer gut umgegangen."

Daraus habe die Biathlon-Umsteigerin aus Reit im Winkl nun Konsequenzen gezogen. Sachenbacher-Stehle war nach einer positiven Dopingprobe bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi vom Biathlon-Weltverband IBU für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen worden. Der Internationale Sportgerichtshof CAS reduzierte die Sperre auf sechs Monate und ermöglichte die Rückkehr in den Profisport. Schon in dieser Woche hätte sie wieder Rennen bestreiten können, doch Sachenbacher-Stehle zieht lieber einen Schlussstrich.

Langes Warten auf CAS-Urteil

Nach dem positiven CAS-Urteil war bei der ehemaligen Langlauf-Weltmeisterin "eine riesengroße Freude da", gleichzeitig fragte sie sich aber auch: "Warum so spät? Warum hat das so lange gedauert, bis dieses Urteil fällt? Wenn ich das Urteil schon im Mai gehabt hätte, wäre sicherlich einiges ganz anders gelaufen." Im November sei es jedoch "zu spät für die Saison und deswegen ist meine Entscheidung auch so ausgefallen", sagte sie.

Während ihre ehemaligen Teamkollegen am Sonntag mit Platz drei in der Mixedstaffel im schwedischen Östersund glänzend in die Saison starteten, legt sie das Gewehr nun endgültig in die Ecke. Erst 2012 war Sachenbacher-Stehle zu den Skijägern gewechselt und hatte schnell Erfolge gefeiert. Die Blondine war fester Bestandteil des Weltcupteams, ehe ihr ein Fehler zum Verhängnis wurde.

Der CAS sprach nach seinem Urteil von einem "minimalen Fehlverhalten der Athletin" und folgte damit Sachenbacher-Stehles Darstellung, wonach der positive Test vom 17. Februar dieses Jahres auf der Einnahme eines verunreinigten Nahrungsergänzungsmittels basierte.

Berufliche Zukunft ungewiss

"Wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass das passt, hätte ich das nie genommen. Und das war in dem Moment mein Fehler, den habe ich teuer bezahlt und den muss ich mir auch eingestehen, jetzt würde ich alles anders machen", sagte Sachenbacher-Stehle.

Wie es für sie künftig beruflich weitergehen wird, steht derweil noch nicht fest. "Ich möchte diese schwere Zeit und wie manchmal mit einem umgegangen wird nicht mehr erleben, deswegen möchte ich mich auf andere Dinge konzentrieren, ein normales Leben führen", sagte sie.

Sachenbacher-Stehle war 2002 in Salt Lake City (4x5 km) und 2010 in Vancouver (Teamsprint) Langlauf-Olympiasiegerin geworden. Außerdem gewann sie bei ihren insgesamt vier Olympia-Teilnahmen drei Silbermedaillen. Neben drei Weltcupsiegen feierte sie zudem sechs WM-Medaillen, darunter Staffelgold 2003 im italienischen Val di Fiemme.

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