"Es war ein hartes Stück Arbeit, die Strecke verlangt einem alles ab. Es hat aber gereicht, und ich bin überglücklich", sagte der Oberstdorfer Rydzek, der sich in einem packenden Finale mit einer Sekunde Vorsprung auf den Österreicher Bernhard Gruber durchsetzte. Dritter wurde der Tscheche Mirsolav Dvorak (+6,1). Für Rydzek war es saisonübergreifend der vierte Sieg in den letzten fünf Einzel-Weltcuprennen.
Fabian Rießle (Breitnau) als Sechster (+11,3), der achtmalige Vizeweltmeister Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) auf Platz acht (+14,7) und Manuel Faißt als Zwölfter (+1:02,9) sorgten für ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis. (Das Rennen im RE-LIVE verfolgen)
Rießle und Kircheisen in Top-10
"In den letzten Rennen des vergangenen Winters hatte er fast alles gewonnen, im Sommer auch, jetzt wieder, das ist schon Wahnsinn", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch im "ZDF": "Die Saison ist noch frisch, das Ergebnis zeigt aber, dass die Körper die hohen Belastungen vertragen haben. Wir werden noch besser."
Das dürfte auch für den abgeschlagenen Eric Frenzel gelten. "Das mit dem Springen heute war natürlich nicht ideal, aber so ist es eben", sagte der Gesamtweltcupsieger der vergangenen beiden Jahre.
Starke Winde am Absprung der anfälligen Rukatunturi-Schanze hatten am Samstagmorgen ein reguläres Springen unmöglich gemacht, nach sieben Springern und kurzer Beratung brach die Jury dann um 10.58 Uhr deutscher Zeit ab. Eine richtige Entscheidung, allerdings auch eine zum Leidwesen von Frenzel, der im Vorjahr den Auftakt in Nordost-Finnland gewonnen hatte.
Frenzel im provisorischen Durchgang schwach
Denn der Sachse hatte am Freitag im provisorischen Durchgang, der nun zur Wettkampf-Grundlage wurde, einen rabenschwarzen Versuch erwischt: Platz 38, 2:38 Minuten Rückstand auf den führenden Österreicher Christoph Bieler - der Topfavorit ging ohne jene Aussicht auf eine Topplatzierung in die Loipe.
Gewinner des Abbruchs war Tobias Haug (Baiersbronn), der so als Zweiter nur 26 Sekunden hinter Bieler ins Rennen ging, Rydzek hatte als Neunter (+0:49) zumindest eine standesgemäße Startposition. Faißt als 14. (+1:06) sowie Kircheisen als ganz starker Läufer auf Platz 23. (+1:27) lagen in Lauerstellung.
Während Haug bald nicht das Tempo der Besten mitgehen konnte, lief Rydzek schnell zur Spitze vor, nahm danach das Tempo heraus und ließ sich auch von Dvoraks Attacke kurz vor Schluss nicht aus dem Konzept bringen. Auf der Zielgeraden ließ Rydzek schließlich Verfolger Gruber keine Chance.
Am Sonntag steht in Kuusamo ein Teamsprint (9.00 Uhr Springen/13.30 Langlauf) an, am kommenden Wochenende ist der Weltcup in Lillehammer zu Gast.