Das vorletzte Weltcup-Wochenende in diesem Jahr war einmal mehr von der totalen Dominanz der Norweger geprägt, die sämtliche Rennen gewannen.
Herrmann lief in ihrem Halbfinale auf Platz drei, der 25-Jährigen fehlten letztlich nur 41 Hundertstel, um über die Lucky-Loser-Regel den Endlauf der besten Sechs zu erreichen. Zuletzt hatte Herrmann in Lillehammer das Finale erreicht und war Sechste geworden.
Kolb bucht WM-Ticket
Die 23 Jahre alte Kolb scheiterte als Vierte in Herrmanns Vorschlussrunden-Lauf ebenfalls, buchte aber mit ihrer zweiten Halbfinal-Teilnahme in dieser Saison als dritte deutschen Läuferin nach Herrmann und Stefanie Böhler das Ticket für die WM in Falun (18. Februar bis 1. März).
Die überlegenen Norwegerinnen feierten im Sprint von Davos einen Fünffach-Erfolg mit Ingvild Flugstad Östberg an der Spitze. Die zwölfmalige Weltmeisterin Marit Björgen baute mit Platz vier ihre Führung im Gesamtweltcup aus. Die Läuferinnen des Team Norge haben sämtliche sieben Rennen der Saison für sich entschieden und dabei 18 von 21 Podestplätzen belegt. Im Männersprint gab es in Davos einen norwegischen Dreifachsieg mit Finn Haagen Krogh an der Spitze. Bereits am Samstag hatten Therese Johaug und Martin Johnsrud Sundby die Distanzrennen für sich entschiedenIm Klassik-Rennen über 10 km hatten die deutschen Frauen am Samstag keine Rolle gespielt, Böhler kam als beste auf Platz 17. Nicole Fessel belegte als zweitbeste Deutsche Platz 19 und muss damit weiter um die WM-Qualifikation kämpfen. Herrmann kam lediglich auf Platz 41 unter nur 60 Starterinnen.
Düstere Zeiten bei den Männern
Übel sieht es bei den deutschen Männern aus. Josef Wenzl, im Sprint im Vorjahr eine Bank und zeitweise Führender im Disziplin-Weltcup, überstand am Sonntag im dritten Saison-Wettbewerb als 30. erstmals die Qualifikation, scheiterte aber ebenso als Letzter seines Viertelfinals wie Sebastian Eisenlauer.
Im Distanzbereich sind derzeit einzelne Weltcup-Pünktchen wie in Davos über 15 km durch Hannes Dotzler (28.) und Thomas Bing (30.) das höchste der Gefühle. Einer Platzierung unter den ersten 15, womit die DSV-WM-Norm zumindest zur Hälfte erfüllt wäre, kam aber in dieser Saison noch keiner Nahe.
Immerhin bietet sich Bundestrainer Frank Ullrich in den kommenden Tagen die unerwartete Gelegenheit, an den größten Baustellen ein wenig zu feilen. Weil das französische La Clusaz wegen Schneemangels als Ausrichter der Weltcup-Rennen am kommenden Wochenende ausfiel, wird erneut in Davos gelaufen, bis dahin werden die deutschen Sorgenkinder vor Ort intensiv trainieren können.