"Wir haben zweimal großartig angeschoben und sind zweimal großartig gefahren - das war der Sieg", sagte Friedrich, der in den USA erstmals zusammen mit Anschieber Thorsten Margis ein Weltcup-Rennen im Zweier bestritt - und nun der große deutsche Hoffnungsträger im nacholympischen Winter ist, der im Februar und März seinen Höhepunkt mit der Heim-WM in Winterberg hat.
Bei den Winterspielen in Sotschi waren die deutschen Bob-Piloten erstmals seit 50 Jahren ohne Medaille geblieben. Die Kritik war in der Folge groß, der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) rief den Neuanfang aus und sprach vor dem Saisonstart von einem Übergangsjahr.
"Unser Ziel ist es, bei den kommenden Spielen 2018 in Südkorea eine ganz starke, junge Truppe an den Start zu bringen, die das Weltniveau wieder mitbestimmt", hatte der viel gescholtene Bundestrainer Christoph Langen vor der Reise nach Lake Placid gesagt - im Olympia-Ort von 1932 und 1980 weckte Friedrich nun die Hoffnung auf eine schnellere Genesung des in Deutschland erfolgsverwöhnten Sports.
Anschubzeiten sollen verbessert werden
Der Sachse ist im Weltcup erster Gesamtführender der Saison. "Wir müsssen jetzt aber erstmal die nächsten Rennen abwarten. Wir werden sehen", sagte Friedrich.
Auf Rang zwei landete zum Auftakt Oskars Melbardis (Lettland) vor Lokalmatador Nick Cunningham. Vierer-Weltmeister Maximilian Arndt (Oberhof) kam in Lake Placid zum Auftakt mit Joshua Bluhm nur auf den achten Platz, Junioren-Champion Nico Walther (Riesa) und Marko Hübenbecker holten Rang elf. Der Olympia-Zweite Beat Hefti (Schweiz) verpasste als Vierter das Podest knapp, der Sotschi-Dritte Steven Holcomb (USA) musste sich mit Rang sechs begnügen.
Am Samstagabend deutscher Zeit (ab 18.30 Uhr) steht in Lake Placid nun noch der Viererwettbewerb an, in dem Weltmeister Arndt auf ein Erfolgserlebnis hofft. Zuvor (ab 15.30) gehen bereits die Frauen in die Eisrinne, Langen besetzt zunächst nur zwei Bobs mit Anja Schneiderheinze (Erfurt) und Stefanie Szczurek (Oberhof).
Sie hatten als einzige die internen Startnormen erfüllt, mit deren Hilfe die bei Olympia so schwachen Anschubzeiten langfristig verbessert werden sollen.