"Das war wirklich mal etwas anderes bei dem Wetter. Kompliment auch an die Zuschauer, die hier durchgehalten haben. Aber wir sind froh endlich mal wieder oben zu stehen", sagte Frenzel nach dem Kraftakt im ZDF. Dauerregen und beißender Wind hatten gerade den abschließenden Langlauf des letzten Team-Wettbewerbs vor der WM zur Qual werden lassen.
Frenzel, Tino Edelmann, Björn Kircheisen und Johannes Rydzek lagen im Ziel 3,9 Sekunden vor dem großen Rivalen Norwegen, der zuletzt bei Olympia in Sotschi und der zuvor einzigen Saison-Staffel im Dezember in Ramsau vor Deutschland gesiegt hatte. Dritter wurde Frankreich (+12,0).
Das Ergebnis liest sich knapper, als es letztlich war: Schlussläufer Rydzek ("Die Jungs haben mir ja auch super Vorarbeit geleistet") nahm im Finale reichlich Tempo raus, der deutsche Sieg im "Kampf gegen die Naturgewalten" (Edelmann) war nie gefährdet.
"Tut uns gut"
"Es tut uns gut, dass wir Norwegen mal wieder geschlagen haben", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch: "Wir werden vor allem im Springen von Wettkampf zu Wettkampf stärker. Da müssen wir auch viel auf die Norweger herausspringen, weil die mit Graabak und Kokslien zwei so starke Läufer haben."
Dabei hatte Weinbuch am Samstag sogar auf seinen in dieser Saison bislang stärksten Kombinierer verzichtet. Der Schwarzwälder Fabian Rießle, Gesamtweltcup-Führender, bekam nach ausgestandenem Infekt noch Schonung verordnet, soll aber bei seinem Heimspiel am Sonntag im Einzel das Gelbe Trikot erfolgreich verteidigen.
Der Team-Wettbewerb in Schonau im RE-LIVE
Doch auch ohne Rießle lieferte der deutsche Vierer einen Wettkampf wie aus einem Guss ab. Bei schwierigen Bedingungen sicherte sich die DSV-Auswahl schon im Springen die Führung - wenngleich nur mit einer Sekunde Vorsprung auf die Franzosen. Dahinter sortierten sich Japan (+12) und die Norweger (+30) ein.
Frenzel läuft davon
Startläufer Frenzel setzte sich schnell deutlich von Frankreich ab, auch Japan und Norwegen verloren an Boden. Mit 16 Sekunden Vorsprung wechselte Frenzel auf Edelmann, der gegen Ende seines 5-km-Parts das französisch-japanische Verfolger-Duo auf rund zehn Sekunden herankommen lassen musste.
Norwegens Sprungspezialist Haavard Klemetsen fiel indes weit zurück, übergab als Sechster mit mehr als einer Minute Rückstand - eine zu große Hypothek für die auf ihn folgenden Top-Läufer Jörgen Graabak und Mikko Kokslien. An Position drei sorgte Kircheisen für die Vorentscheidung, zog unwiderstehlich weg.
Weinbuch musste fortan mehr um das Wohlergehen seiner Asse als um den Sieg bangen. "Das Wetter bereitet mir schon Sorgen wegen der Gesundheit - wir haben schließlich noch viel vor", sagte der Erfolgscoach. Der so laufstarke Rydzek ließ dann auch auf den Schlussrunden nichts mehr anbrennen, konnte sogar noch reichlich Körner sparen.