Viktoria Rebensburg war nach einem Rennen der Überraschungen "superhappy" - die Laune bei Lindsey Vonn war exakt das Gegenteil. Noch Minuten nach ihrem verpatzten Lauf bei der Weltcup-Abfahrt im italienischen Cortina d'Ampezzo schüttelte die 30-Jährige mit finsterer Miene den Kopf.
Anstatt endlich die historische Bestmarke von Annemarie Moser-Pröll einzustellen, musste sich die Olympiasiegerin auf der wegen schlechten Wetters verkürzten "Olimpia delle Tofane" bei ihrer Rekordjagd klar geschlagen geben. "Das war leider nicht mein Tag", sagte die Amerikanerin tief enttäuscht.
Als Zehnte mit 0,88 Sekunden Rückstand auf Siegerin Elena Fanchini aus Italien (1:09,53) hatte Vonn ihren 62. Sieg und den Welt(cup)-Rekord der Österreicherin Moser-Pröll deutlich verpasst. Doch bereits am Samstag (11.30 Uhr) bietet sich ihr bei einer weiteren Abfahrt in Cortina die erneute Chance. "Ich hoffe, dass es dann besser wird", sagte Vonn.
Viktoria Rebensburgs Podestfahrt im RE-LIVE
Sehr viel besser geht es dagegen bei Rebensburg derzeit nicht - zumindest in den Speed-Disziplinen. Nach Platz zwei zuletzt in Val d'Isere überzeugte die 25-Jährige aus Kreuth erneut. Dabei war sie mit ihrem Lauf "nicht ganz zufrieden. Den unteren Teil bin ich nicht so sauber und zu hart gefahren. Das hat Zeit gekostet. Da wäre mehr drin gewesen", meinte Rebensburg.
"Zufrieden und superhappy"
Dennoch: mit dem zweiten Podestplatz des Winters war sie "sehr zufrieden und superhappy", wie sie mit einem breiten Grinsen anfügte. Lob gab es auch von Maria Höfl-Riesch: "Vicky hat sich im Abfahrts-Bereich super entwickelt."
0,31 Sekunden lag Rebensburg, die sich vor der WM in Vail/Beaver Creek (2. bis 15. Februar) von der Riesenslalom-Expertin immer mehr zur Spezialistin in den schnellen Disziplinen mausert, hinter Überraschungssiegerin Fanchini. Die 29-Jährige gewann erst ihr zweites Weltcup-Rennen. Der bislang einzige Erfolg liegt bereits neun Jahre zurück.
Zweite wurde ebenso überraschend die Kanadierin Larisa Yurkiw (0,15 zurück), die erstmals überhaupt auf dem Podest stand. Und die Favoritinnen neben Vonn? Beide geschlagen: Anna Fenninger als Fünfte, Tina Maze auf Rang 13.
Am Samstag bei der Abfahrt und am Sonntag (11.00 Uhr) beim Super-G soll sich das Blatt aber wieder wenden. Allerdings könnte wie schon zuletzt in Bad Kleinkirchheim, als die Rennen vom Winde verweht wurden, das Wetter eine entscheidende Rolle spielen. Bis zu 50 Zentimeter Neuschnee sind vorhergesagt. Als Ausweichtermin ist bereits der Montag vorgesehen. Rebensburg sieht das alles gelassen: "Ich freue mich auf die Rennen." Sprach's und entschwand freudestrahlend.