Deutschland verpasst Team-Medaille

SID
Severin Freund und die deutsche Mannschaft kamen nur auf Rang fünf
© getty

Die deutschen Skispringer mit Weltmeister Severin Freund an der Spitze haben im Team-Wettbewerb der WM überraschend eine Medaille verpasst. Freund, Richard Freitag, Markus Eisenbichler und Michael Neumayer belegten auf der Großschanze in Falun mit 809,2 Punkten nur den fünften Rang. Gold ging an Norwegen (872,6) vor Titelverteidiger Österreich (853,2) und Polen (848,1).

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Severin Freund schaute gequält zur Anzeigetafel, dann gratulierte er höflich den neuen Weltmeistern aus Norwegen: Trotz eines völlig verrückten zweiten Sprungs von Weltmeister Freund haben die DSV-Adler im Teamwettbewerb der WM in Falun überraschend nur den fünften Rang belegt. Gold ging erstmals seit 1993 wieder an Norwegen vor Titelverteidiger Österreich und Polen.

"So sind Team-Wettkämpfe. Keiner hat heute seine beste Leistung gebracht - und Glück hatten wir auch nicht", sagte Freund, der sein viertes Edelmetall im vierten Wettkampf klar verpasste, im "ZDF": "Es ist sehr schade, ich hätte gerne noch eine Medaille geholt, weil ich glaube, dass wir das drauf haben."

376 Tage nach dem deutschen Olympiasieg in Sotschi zeigten Freund (Rastbüchl), Richard Freitag (Aue), Markus Eisenbichler (Siegsdorf) und Michael Neumayer (Berchtesgaden) allerdings eine über weite Strecken schwache Vorstellung. "Im Endeffekt sind wir einfach zu kurz gesprungen. Wir waren eigentlich gut drauf", sagte auch Freitag. Schon zur Halbzeit stand nur ein fünfter Platz zu Buche.

Freund sorgt für Highlight

Im zweiten Durchgang sorgte Freund mit einem unglaublichen Flug auf 143,0 Meter zumindest für das Highlight des Wettbewerbs.

Seinen Schanzenrekord von 135,5 m, den der Niederbayer zwei Tage zuvor bei seinem überlegenen WM-Triumph aufgestellt hatte, verbesserte der 26-Jährige aber nicht: Freund musste nach der Landung in den Schnee greifen, um einen Sturz zu verhindern. "Ich bin froh, dass mir nichts passiert ist", sagte der Skiflug-Weltmeister.

Nur 809,2 Punkte reichten dem deutschen Team am Ende nicht, um Norwegen (872,6) mit Einzel-Weltmeister Rune Velta, Anders Bardal, Weltrekordler Anders Fannemel und Anders Jacobsen auch nur annähernd die Stirn zu bieten.

"Wir waren heute einfach nicht genug genug", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Für Velta war es im vierten Wettkampf die vierte Medaille - das hatten zuvor nur Martin Schmitt (2001) und der Österreicher Thomas Morgenstern (2011) geschafft.

"Es hilft ja nichts"

Freund verpasste dagegen einen Eintrag in die Geschichtsbücher: Der Weltmeister von der Großschanze und im Mixed hätte als erster deutscher Skispringer drei Goldmedaillen bei einer WM sammeln können.

Zweimal Gold plus Silber vom kleinen Bakken bleiben dennoch eine beeindruckende Bilanz. "Diese WM kann mir keiner mehr nehmen", sagte der überragende Springer der vergangenen Wochen.

Für das deutsche Team lief es von Beginn an denkbar schlecht. Nach mäßigen Sprüngen von Neumayer, Eisenbichler und Freitag lag das DSV-Quartett schnell mit beachtlichem Rückstand auf dem sechsten Rang. Freund, der als einziger DSV-Adler aus dem Gold-Quartett von Russland übrig geblieben war, sorgte zur Halbzeit zumindest für Platz fünf.

"Wir wussten, dass es turbulent wird. Aber wir werden noch einmal angreifen", sagte Freund. Das gelang allerdings nicht: Bis zum Ende blieb das deutsche Quartett chancenlos auf dem fünften Rang, es war das enttäuschende Ende einer dennoch grandiosen WM. "Es hilft ja nichts", sagte Freund und gab das Motto für die kommenden Wochen vor: "Mund abputzen und im Weltcup weitermachen."

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