"Ich bin schon ein bisschen enttäuscht. Es war schon Druck da, ich glaube, das war ausschlaggebend", sagte die Monoski-Fahrerin, die bei den Paralympics im Vorjahr in Sotschi bei fünf Starts fünfmal Gold gewonnen hatte.
Schaffelhuber war daraufhin Behindertensportlerin des Jahres geworden und hatte bei der Wahl der Sportlerin des Jahres Rang vier belegt. Zudem ist sie für den Laureus Award nominiert. Nun war der Druck offenbar zu groß. "Die Pflicht zu siegen blockiert sie", stellte Gerd Schönfelder, 16-maliger Paralympics-Sieger und heute im deutschen Trainerteam, fest: "Das könnte ein Dämpfer zur rechten Zeit gewesen sein. Ich glaube, dass die Anna begriffen hat, dass es so nicht laufen kann."
Erstes Rennen geht daneben
Schaffelhuber war mit der Zielsetzung, wieder fünfmal gewinnen zu wollen, nach Kanada geflogen: "Alles andere wäre ja ein Schmarrn." Doch im ersten Rennen hatte sie gleich fünf Sekunden Rückstand auf die Österreicherin Claudia Lösch. "Jetzt gehe ich die anderen Rennen mit Wut im Bauch und noch mehr Motivation an", erklärte Schaffelhuber, die zudem leise Zweifel an der Rechtmäßigkeit ihrer Zeit hegte: "Ich finde es komisch, ich weiß nicht, wo ich die Zeit verloren haben soll."
Silber holte zum Auftakt in Kanada in der stehenden Klasse Andrea Rothfuss (Mitteltal), die in Sotschi einmal Gold und zweinal Silber gewonnen hatte.